BSAG Geschäftsbericht 2023

2023 Geschäftsbericht

BSAG-Leistungsdaten 2023 2022 Differenz VERKEHRSLEISTUNG Beförderte Personen / Jahr (in Tausend) 99.755 91.113 8.642 Beförderte Personen / Tag (in Tausend) 273 250 23 Fahrten je Einwohner:in / Jahr 175 162 13 BETRIEBSLEISTUNGEN Nutzwagenkilometer (in Tausend) 20.331 20.938 – 607 Platzkilometer (in Tausend) 2.915.068 2.988.963 – 73.895 FAHRZEUGBESTAND ZUM 31.12. Fahrzeuge im Linienverkehr 364 351 13 davon Niederflur-Straßenbahnen 129 125 4 Gelenkbusse 185 187 – 2 Solobusse 30 34 – 4 Elektrobusse 20 5 15 STRASSENBAHNLINIEN Anzahl 8 8 0 Länge (in km) 110,5 110,5 0 OMNIBUSLINIEN Anzahl 38 38 0 Länge (in km) 480,7 481,6 – 0,9 PERSONALBESTAND AM 31.12.* Mitarbeiter:innen 2.370 2.277 93 davon Fahrer:innen 1.275 1.214 61 WIRTSCHAFTSDATEN Umsatzerlöse (in TEUR) 125.739 123.829 1.910 Beförderungserträge (in TEUR) 101.805 95.798 6.006 Erträge aus Verlustübernahme (in TEUR) 97.411 70.535 26.876 Bilanzsumme (in TEUR) 673.801 621.797 52.004 Anlagevermögen (in TEUR) 447.294 404.996 42.298 Investitionen (in TEUR) 71.970 84.938 – 12.968 * o hne Auszubildende, Studierende, Praktikant:innen und Aushilfen

INHALT 4 Grußwort 6 Bericht zum Geschäftsjahr 2023 7 Lagebericht 24 Bilanz zum 31. Dezember 2023 26 Gewinn- und Verlustrechnung 27 Anhang für das Geschäftsjahr 2023 38 Entwicklung des Anlagevermögens 42 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 46 Bericht des Aufsichtsrats 50 Impressum

Das Jahr 2023 war geprägt von Erfolgen und Herausforderungen, vom Wandel und dem engagierten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gestaltung der Mobilitätswende und die Unterstützung des Klimaschutzes sind in Zeiten großer Veränderungen unsere Orientierung. Unsere Welt wandelt sich rasant – und mit ihr auch die Mobilitätsbranche. Das im Mai 2023 eingeführte, zumeist digitale Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro gleicht in der Verkehrsbranche einer Revolution. Alte Muster werden auf den Kopf gestellt und Mobilität neu gedacht. Wir sind uns bewusst, dass wir als Bremer Straßenbahn AG eine wichtige Rolle dabei spielen, die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Der Fokus liegt auf nachhaltigen Lösungen, die unsere Stadt voranbringen. Ein zuverlässiges Angebot, Elektromobilität, intelligente Verkehrsnetze und innovative Konzepte sind die Eckpfeiler. Modernes Unternehmensleitbild Unsere Straßenbahnen und Busse sind dabei mehr als nur Technik. Sie sind die Lebensadern unserer Stadt und verbinden Arbeit, Freizeit und Familien. Wir bringen Menschen sicher, zuverlässig und umweltfreundlich an ihr Ziel – mit einem engagierten Team, das stets den Blick nach vorn gerichtet hat. Wir sind für unsere Fahrgäste da, wenn sie uns brauchen. Genau hier setzt auch das neue Unternehmensleitbild der BSAG an, das aktuell entwickelt wird. Die »Vision« ist einfach und klar: »Wir sind die erste Wahl für deine Mobilität in Bremen und umzu«. Die »Mission« wiederum beschreibt unser Handeln: »Mit Herz und Verstand bringen wir dich Tag und Nacht zuverlässig und effizient an dein Ziel«. Damit stellen wir unseren Qualitätsanspruch und das verantwortungs- und respektvolle Miteinander in den Fokus. Wir setzen uns tagtäglich und in allen Unternehmensbereichen engagiert und kompetent für die zuverlässige Mobilität unserer Fahrgäste ein, haben unsere Fahrgäste fest im Blick und schaffen für unsere Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen. Mobilitätswende im Fokus Im Jahr 2023 haben wir wichtige Schritte unternommen, um unsere Flotte weiter zu modernisieren, zusätzliche emissionsarme Elektrobusse bestellt und damit begonnen, beispielsweise mit dem Bau des Elektrobus-Betriebshofs die Infrastruktur für die Zukunft zu gestalten. Denn wir sind überzeugt: Nachhaltige Mobilität ist der Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt. Unsere Verantwortung geht über die reine Beförderung unserer Fahrgäste hinaus. Unsere Straßenbahnen und Busse sind nicht nur ein effizientes Verkehrsmittel, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Der Bezug von Ökostrom und die Umstellung auf emissionsarme Antriebe sind nur einige der Maßnahmen, die wir ergreifen. Wir sind MOBILITÄT UND KLIMASCHUTZ: DIE BSAG IST VERANTWORTUNGSBEWUSSTE PARTNERIN DER BREMERINNEN UND BREMER Grußwort

auf dem Weg, im kommenden Jahrzehnt klimaneutral zu sein – ohne Kompensation durch Zertifikate. Laufender Netzausbau Unsere Streckennetze wachsen mit den Bedürfnissen unserer Stadt. Wir erschließen neue Gebiete, schaffen barrierefreie Haltestellen und verdichten die Takte der bestehenden Linien. Denn wir wissen: Eine gut vernetzte Stadt ist eine lebenswerte Stadt. Weil es immer Menschen sind, die unsere Fahrzeuge bewegen, warten, reinigen und ihren Einsatz koordinieren, haben wir im Jahr 2023 intensives Recruiting betrieben und über 200 neue Mitarbeitende allein für den Fahrdienst gewinnen können. Monika Alke Vorständin Personal und Betrieb Arbeitsdirektorin Thorsten Harder Technischer Vorstand Claudia Wiest Kaufmännische Vorständin Wirtschaftliche Herausforderung Wir stehen vor einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit. Der im Frühjahr 2023 abgeschlossene Entgelttarifvertrag führt ebenso wie Mehraufwendungen für die Beschaffung von Energie, Ersatzteilen und Baumaterialien zu höheren Kosten. Um zugleich die Belastungen für den Haushalt der Stadt Bremen zu reduzieren, wird im Jahr 2024 ein Stabilisierungsprogramm umgesetzt. Unser Ziel ist es, durch eine sorgfältige Planung und strategische Entscheidungen in den kommenden Jahren die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, ohne die Qualität unseres Angebots zu beeinträchtigen. Grußwort

Bericht zum Geschäftsjahr 2023 Geschäftsjahr 2023

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS Geschäftsmodell Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG), die wiederum eine 100-prozentige Tochter der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) (FHB) ist. Die BSAG erbringt Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie damit zusammenhängende Dienstleistungen in Bremen. Die Gesellschaft hält darüber hinaus Anteile an Unternehmen, die sowohl Leistungen im ÖPNV als auch in anderen Dienstleistungssparten erbringen. Die BSAG hat am 27. Juni 2018 einen neuen »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2019 bis 30. Juni 2041 unterzeichnet. Die Vertragspartner sind der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN), die Stadtgemeinde Bremen (FHB) und die Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG). Grundlage des Vertrags ist die Verordnung (EG) 1370/2007 vom 23. Oktober 2007 mit Wirkung vom 3. Dezember 2009. Die BSAG wurde mit diesem Vertrag mit der Durchführung des ÖPNV für das Gebiet der Stadtgemeinde Bremen einschließlich der nach Niedersachsen abgehenden Linien beauftragt. Zugleich gewährt der Vertrag der BSAG das ausschließliche Recht auf der Grundlage von § 8 Abs. 8 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) zum Schutz der zu erbringenden Verkehrsdienste. Der Vertrag regelt zudem im Einzelnen das ÖPNV-Angebot in Quantität und Qualität sowie die ökonomischen und ökologischen Entwicklungen bei der BSAG. Wesentlicher Bestandteil des ÖDLA ist der sogenannte Businessplan. Dieser gibt die Höhe der maximalen Ausgleichsleistungen an die BSAG vor (sogenannter Soll-Ausgleich). Neben den gängigen Regelungen zur Fortschreibung von Personal-, Diesel- und Bahnstromaufwendungen unterliegt der Businessplan aufgrund der Vertragslaufzeit von 22,5 Jahren jeweils nach Ablauf von sieben Jahren insgesamt zwei Revisionen. Zur Gewährleistung der notwendigen Flexibilität bei einer Laufzeit von 22,5 Jahren ist im Vertrag ein sogenanntes Änderungsmanagement verankert worden. Es regelt die Zu- und Abbestellung von Leistungen, Anpassungen der Qualitätsvorgaben und Änderungen von verkehrlichen Rahmenbedingungen in Form von verbindlichen Bestellungen seitens des ZVBN und die Fortschreibung des Soll-Ausgleichs. WIRTSCHAFTSBERICHT Geschäftsverlauf Angebot Im Jahr 2023 erbrachte die BSAG insgesamt 20,3 Mio. Nutzwagenkilometer, davon 12,9 Mio. mit Bussen und 7,3 Mio. mit Straßenbahnen. Das Angebot lag um 2,3 Mio. Kilometer unter dem LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 Lagebericht

Planniveau und um 0,6 Mio. Kilometer unter dem Vorjahreswert von 20,9 Mio. Nutzwagenkilometern. Die Abnahme gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den personalbedingten Anpassungen des Fahrplans. Nachfrage / Fahrgastzahlen Die Anzahl der beförderten Fahrgäste ist im Jahr 2023 mit 99,8 Mio. um 8,6 Mio. gegenüber dem Vorjahr und um 11,5 Mio. gegenüber Plan gestiegen. Die Erholung der Nachfrage ist unter anderem mit dem Abklingen der Pandemie sowie Effekten aus der hohen Inflation und der Einführung des Deutschland-Tickets ab Mai zu begründen. Ausgleichsleistungen zum ÖPNV-Rettungsschirm und Deutschland-/9-Euro-Ticket Die Abrechnung des ÖPNV-Rettungsschirms 2022 führt zu einer Veränderung der im Jahresabschluss 2022 unterstellten Forderungen. Erträge in Höhe von 3,7 Mio. EUR werden im Jahresabschluss 2023 wertberichtigt. Gleichzeitig entstehen höhere Ansprüche aus den Ausgleichsleistungen für das 9-Euro-Ticket über 1,2 Mio. EUR. Durch einen durch die Freie Hansestadt Bremen eingerichteten »Rettungsschirm« für die Monate Januar bis April erhält die BSAG ungeplante Mittel über 2,7 Mio. EUR. Mit dem zum Mai eingeführten Deutschland-Ticket stehen der BSAG Ausgleichsleistungen in Höhe von 6,4 Mio. EUR für das Jahr 2023 zu. Personal Der Personalbestand betrug zum Jahresende 2.503 Mitarbeitende, davon waren 95 Auszubildende, 23 Studierende und 15 Praktikant:innen/ Aushilfen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Personalbestand in Vollzeitpersonalen (VZP) insgesamt um 87 VZP. Im Fahrdienst nahm der Bestand um 79 VZP zu, in den sonstigen Bereichen stieg der Personalbestand um acht VZP. Personal (Aktive) in Vollzeit 31.12.2022 31.12.2023 Fahrdienst 939 1.018 Sonstiges Personal 875 883 Gesamt 1.814 1.901 Personalbestand 31.12.2022 31.12.2023 Mitarbeitende gesamt 2.409 2.503 davon Vorstand 3 3 davon Vollzeitkräfte 1.702 1.831 davon Teilzeitkräfte 400 375 davon in der Altersteilzeit (inklusive Freiphase) 172 161 davon Auszubildende 94 95 davon Studierende 34 23 davon Praktikant:innen/Aushilfen 4 15 Lagebericht

Gegenüber Plan wirken die Gewährung eines Bremischen Rettungsschirms für die Monate Januar bis April mit 2,7 Mio. EUR, ein Energiekostenzuschuss zur Kompensation erhöhter Bezugspreise für Diesel und Fahrstrom durch Bremen mit 5,1 Mio. EUR sowie Schadenersatzleistungen für verspätete Fahrzeuglieferungen mit 1,3 Mio. EUR und Haftpflichtschäden mit 1,7 Mio. EUR positiv auf die sonstigen betrieblichen Erträge. Materialaufwand Die Materialaufwendungen sind mit 61,2 Mio. EUR um 0,6 Mio. EUR (0,9 %) gegenüber dem Vorjahr angestiegen, lagen jedoch um – 64,5 Mio. EUR (– 51,3 %) unter dem Planansatz. Bei den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe lag der Aufwand für Bahnstrom mit 5,8 Mio. EUR um 0,1 Mio. EUR über dem Vorjahreswert und um – 3,9 Mio. EUR unter dem Planniveau. Die Aufwendungen für Dieselkraftstoff sanken mit 8,7 Mio. EUR um – 1,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr und um – 4,0 Mio. EUR unter Plan. Der sonstige Materialaufwand ist mit 13,4 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR (14,5 %) gegenüber dem Vorjahr gestiegen und um 0,1 Mio. EUR (0,6 %) gegenüber Plan. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen fielen mit 30,6 Mio. EUR um – 0,5 Mio. EUR (– 1,6 %) geringer als im Vorjahr und um – 55,9 Mio. EUR (– 64,6 %) niedriger als im Plan aus. Der wesentliche Grund hierfür sind Verschiebungen beim Bau der Verlängerung der Linie 1 Huchting und der »Linie 2 verbindet« sowie die Infrastrukturinstandhaltung. Personalaufwand Der Personalaufwand lag mit 130,0 Mio. EUR um 13,0 Mio. EUR (11,1 %) über dem Vorjahr und um – 2,9 Mio. EUR (– 2,2 %) unter dem Planansatz. Aufgrund der Auswirkungen des Tarifabschlusses sowie einer höheren Anzahl an Mitarbeitenden stiegen die Entgelte einschließlich der SozialDas Altersteilzeitmodell soll, wie in der Vergangenheit, als personalpolitisches Instrument, soweit es finanzierbar und operativ sinnvoll ist, fortgeführt werden. Ertragslage Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse lagen mit 135,8 Mio. EUR um 12,0 Mio. EUR (9,7 %) über dem Vorjahreswert und um – 42,5 Mio. EUR (– 23,8 %) unter Plan. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Erholung der Nachfrage in Verbindung mit der Einführung des Deutschland-Tickets, wodurch die Erträge aus der Personenbeförderung inklusive der Ausgleichsleistungen zum Deutschland-Ticket mit 112,0 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 95,8 Mio. EUR liegen und damit um 17,7 Mio. EUR (18,7 %) höher als geplant ausfielen. Die Umsätze mit der Freien Hansestadt Bremen mit 18,8 Mio. EUR liegen aufgrund von Verzögerungen von Baumaßnahmen, insbesondere für die Linie 1 Huchting und die »Linie 2 verbindet«, gegenüber Vorjahr um – 4,9 Mio. EUR und gegenüber Plan um – 60,6 Mio. EUR geringer. Bestandsveränderungen Die Veränderungen im Bestand an unfertigen Leistungen betrugen im Berichtsjahr 2023 – 0,2 Mio. EUR und lagen damit um – 0,3 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau und um – 0,2 Mio. EUR unter Plan. Die Veränderungen beruhen auf Weiterberechnungen von Leistungen an den BgA. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 23,4 Mio. EUR um – 9,3 Mio. EUR (– 28,5 %) unter dem Vorjahresniveau und um 13,0 Mio. EUR (124,1 %) über Plan. Der Rückgang im Vergleich zu 2022 ist maßgeblich durch den ÖPNV-Rettungsschirm in Höhe von 20,5 Mio. EUR begründet. Lagebericht

versicherungsbeiträge und sonstiger Bezüge mit 117,5 Mio. EUR um 8,2 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr an, lagen jedoch aufgrund von Personalunterdeckungen, insbesondere im Fahrdienst, um – 2,1 Mio. EUR unter der Planannahme. Die Zuweisungen zu Rückstellungen für Urlaub, Gleitzeit etc. liegen mit 1,4 Mio. EUR aufgrund der Anpassungen im Zuge des Tarifabschlusses um 1,2 Mio. EUR höher als im Vorjahr und um 1,2 Mio. EUR höher als im Plan. Die Veränderung der Altersteilzeitrückstellungen lag mit 0,2 Mio. EUR um 0,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert und um 1,1 Mio. EUR über Plan. Die Dotierung des Demografietopfes erfolgte mit 1,5 Mio. EUR und lag damit auf Plan. Die Inanspruchnahme des Demografietopfes entsprach mit 1,7 Mio. EUR ebenfalls dem Vorjahreswert, lag aber um 0,4 Mio. EUR unter Plan. Die Aufwendungen für Altersversorgung sind im Berichtszeitraum mit insgesamt 7,7 Mio. EUR, insbesondere wegen übernommener Verpflichtungen der Ruhegeldkasse, um 1,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr gestiegen und um – 4,2 Mio. EUR gegenüber dem Plan gesunken. Durch höhere Beiträge zur Berufsgenossenschaft liegen die sonstigen Abgaben mit 1,7 Mio. EUR um 0,4 Mio. EUR über dem Vorjahreswert und um 0,6 Mio. EUR über Plan. Abschreibungen auf das Anlagevermögen Die Abschreibungen sind mit 28,6 Mio. EUR um 3,3 Mio. EUR (12,9 %) gegenüber dem Vorjahresniveau angestiegen und lagen um – 4,1 Mio. EUR (– 12,5 %) unter dem Planwert. Der wesentliche Treiber der Abweichung sind die Aktivierung der neuen Straßenbahnfahrzeuge GT8N-2 und die allgemeine Investitionsabwicklung. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 24,3 Mio. EUR sowohl um 4,9 Mio. EUR (25,0 %) über dem Vorjahreswert als auch um 3,4 Mio. EUR (16,2 %) über Plan. Der wesentliche Treiber für die Abweichung sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3,7 Mio. EUR wegen der Endabrechnung des Ausgleichs aus dem ÖPNV-Rettungsschirm für das Jahr 2022. Die IT-Wartungskosten lagen um 0,5 Mio. EUR über Vorjahr und um – 0,8 Mio. EUR unter Plan. Die Aufwendungen für die Einführung neuer Dienstkleidung lagen um 1,4 Mio. EUR über Vorjahr und um 0,1 Mio. EUR über Plan. Gegenläufig wurden zur Aufstockung von Ausbildungskapazitäten im KOM-Bereich externe Fahrschulen mit einem Volumen über 0,5 Mio. EUR beauftragt. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Der Aufwand für Zinsen und ähnliche Aufwendungen lag mit insgesamt 6,6 Mio. EUR um 1,1 Mio. EUR (20,5 %) über dem Vorjahreswert und um – 2,7 Mio. EUR (– 29,5 %) unter den Planannahmen. Der wesentliche Treiber für die Abweichungen gegenüber Plan waren die geringeren Darlehensbedarfe unter anderem auf Grund von Verschiebungen von geplanten Investitionen sowie ungeplanten Zuschüssen der FHB. Beteiligungsaktivitäten Für die BSAG war die Consult Team Bremen – Gesellschaft für Verkehrsplanung und Bau mbH (CTB) insbesondere als Projektsteuerin für Maßnahmen zum Ausbau des Straßenbahnnetzes tätig. Das Ergebnis der CTB ist mit 0,1 Mio. auf Planniveau. Lagebericht

Finanzlage Zusammenfassung der Kapitalflussrechnung Beträge in Mio. EUR 2023 Soll-Ausgleich vor angemessenem Gewinn 114,1 Finanzieller Nettoeffekt vor angemessenem Gewinn 122,1 Abweichung 8,0 kumulierte Abweichung seit 2019 – 13,3 Zur Finanzierung der Investitionen in Höhe von 72,0 Mio. EUR und zur planmäßigen Tilgung von Altdarlehen in Höhe von 22,3 Mio. EUR hat die BSAG im Rahmen der Finanzierungstätigkeit im Jahr 2023 langfristige Darlehen mit einem Volumen von 54,3 Mio. EUR aufgenommen. Die Kreditverbindlichkeiten (einschließlich Zinsabgrenzung) betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 296,1 Mio. EUR. Damit ergibt sich eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 32,7 Mio. EUR beziehungsweise 12,4 %. Die TM Traffic Marketing GmbH vermarktet die Werbeflächen in und auf den Fahrzeugen der BSAG. Die übrigen Beteiligungen der BSAG hatten ein unwesentliches Geschäftsvolumen. Bedeutsame Risiken sind gegenwärtig nicht erkennbar. Ergebniseinhaltung im Kontraktzeitraum des ÖDLA 2023 Mit einem Verlust von 90,1 Mio. EUR lag das Ergebnis der BSAG um 19,6 Mio. EUR (27,8 %) über dem Vorjahreswert. Der finanzielle Nettoeffekt vor angemessenem Gewinn überschreitet den Soll-Ausgleich des ÖDLA vor angemessenem Gewinn im Jahr 2023. Beträge in Mio. EUR 2023 Liquide Mittel * am 01.01.2023 21,7 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 75,6 Cashflow aus Investitionstätigkeit – 70,0 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 158,8 Liquiditätswirksame Veränderung 13,2 Liquide Mittel * am 31.12.2023 34,9 * ohne Treuhandkonten »Demografie« Lagebericht

Im Zusammenhang mit dem Verlustausgleich sind bei der BSAG im Jahr 2023 Zahlungen in Höhe von 98,6 Mio. EUR eingegangen. Einzahlungen aus Zuschüssen waren im Jahr 2023 in Höhe von 33,8 Mio. EUR zu verzeichnen. Die Zahlungsfähigkeit war im Jahr 2023 zu jeder Zeit gewährleistet. Investitionen Der Gesamtwert der Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2023 betrug 72,0 Mio. EUR und lag damit um 13,0 Mio. EUR (15,27 %) unter dem Vorjahr und um 35,5 Mio. EUR (33,0 %) unter dem Planansatz. Die Schwerpunkte der Investitionen lagen in der Beschaffung und Inbetriebnahme von Straßenbahnen und Linienbussen, auf dem Um- und Ausbau von Gebäuden im Zuge des Programms UNOSE sowie auf Infrastrukturarbeiten sowohl als Ersatzbau als auch im Zuge von UNOSE. Die Abweichung gegenüber dem Plan ist im Wesentlichen auf Verschiebungen diverser Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur (– 27,9 Mio. EUR), Lieferplananpassungen bei Straßenbahnen (– 5,1 Mio. EUR) und Bussen (+15,3 Mio. EUR), Verschiebungen bei Maschinen (– 8,1 Mio. EUR) und Sonderfahrzeugen (– 3,6 Mio. EUR) sowie bei Hard- und Software (– 3,7 Mio. EUR) zurückzuführen. Vermögenslage Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um 52,0 Mio. EUR (8,4 %) auf 673,8 Mio. EUR. Dies ist insbesondere auf das um 42,3 Mio. EUR gestiegene Anlagevermögen, die um 13,1 Mio. EUR gestiegenen liquiden Mittel und die um 9,9 Mio. EUR gesunkenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen zurückzuführen. Auf der Passivseite erhöhten sich insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 32,7 Mio. EUR, die sonstigen Verbindlichkeiten um 14,7 Mio. EUR, der Sonderposten für Investitionszuschüsse um 6,3 Mio. EUR und die Rückstellungen um 2,4 Mio. EUR. Demgegenüber reduzierten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2,2 Mio. EUR und die Rechnungsabgrenzungsposten um 1,9 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse verringerte sich die Eigenkapitalquote von 34,6 % im Vorjahr auf 32,9 %. Anlagenklasse Mio. EUR Immaterielle Vermögensgegenstände 0,7 Grundstücke und Bauten 0,1 Gleisanlagen, Streckenausrüstung 4,4 Fahrzeuge für Personenverkehr 39,8 Technische Anlagen und Maschinen 1,5 Betriebs- und Geschäftsausstattung 2,1 Anzahlungen und Anlagen im Bau 23,4 72,0 Die Zugänge betreffen folgende Anlagenklassen: Lagebericht

Nichtfinanzielle Erklärung Mit nachhaltigem Handeln soll die Zukunft des ÖPNV im Raum Bremen und der mit ihm in Berührung stehenden Menschen langfristig positiv mitgestaltet werden. Dementsprechend entwickelt und optimiert die BSAG gemeinsam mit den Vertragspartnern, Aufgabenträgern und Anteilseignern konsequent ihre Dienstleistungsangebote und Prozesse, um ihrem Dienstleistungsanspruch gerecht zu werden. Hierbei wird auch die steigende Nachfrage nach Mobilität berücksichtigt. Bereits im Jahr 2018 wurden in einem längeren Diskussionsprozess die für die BSAG wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte aus interner und externer Sicht definiert. Sie helfen dabei, dass wir uns auf die wichtigen Themen konzentrieren, und machen Schwerpunktsetzungen möglich. Wir berichteten über diese wesentlichen Aspekte in unserem Nachhaltigkeitsbericht, der im Jahr 2023 wiederum in Bezug auf den internationalen Berichtsstandard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wird und in einer Online-Version (https://www.bsag. de/unternehmen/ueber-uns/nachhaltigkeit.html) erscheint. Im Zuge der kommenden CSRD-Berichtspflicht wurde Ende des Jahres 2023 die Wesentlichkeitsanalyse nach den Kriterien der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) aktualisiert. Diese beinhaltet die Betrachtung der Inside-Out- (Umwelt- und soziale Wesentlichkeit) und der Outside-In-Perspektiven (finanzielle Wesentlichkeit). Die BSAG möchte damit alle wesentlichen Themen betrachten, die sowohl Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt haben als auch Themen, welche die BSAG selbst beeinflussen können. Die Corona-Pandemie beschäftigte das Unternehmen nur noch in den ersten Monaten des Jahres. Die Maskenpflicht im ÖPNV war eine der letzten Maßnahmen, die noch bis Februar Bestand hatte. Zentrales Ziel für die Arbeit der BSAG war und ist die Rückkehr in den regulären Fahrplan. Leider gelang es nicht immer, auf allen Linien den regulären Fahrplan umzusetzen. Nach den dramatisch gesunkenen Fahrgastzahlen während der Corona-­ Pandemie hat die BSAG für das Jahr 2023 das Ziel erreicht, im Monat November 95 % der Nachfrage (Anzahl Unternehmensfahrten) des gleichen Monats des Jahres 2019 wieder zu erlangen. Dieses Nachfrageniveau hat sich trotz des noch reduzierten Angebotes verstetigt. Positive Effekte für die Fahrgäste und neue Chancen für die Verkehrswende brachte das Deutschland-­ Ticket. Als Nachfolger für das erfolgreiche 9-Euro-­ Ticket gestartet, bietet das neue Ticket Pendlerinnen und Pendlern aus dem Bremer Umland eine spürbare monatliche finanzielle Entlastung. Auch erhöht es die Chance, dass private Pkw zugunsten von Bus und Bahn stehen gelassen werden. In der öffentlichen Diskussion hat der Klimaschutz und damit die Diskussion, wie wir zukünftig klimaneutrale Mobilität leben, deutlich an Stellenwert gewonnen. Im Jahr 2022 hat die BSAG ein integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen und somit die Klimaschutzstrategie aus dem Jahr 2019 aktualisiert. Sie hat sich darin das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2038 klimaneutral hinsichtlich der direkten CO2-Emissionen der BSAG zu werden. Auch indirekt verursachte CO2-Emissionen, welche zum Beispiel in der Lieferkette der bezogenen Produkte entstehen, sollen reduziert werden. Ein wesentlicher Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Elektrifizierung der Busflotte. Im Jahr 2023 waren insgesamt 20 batterieelektrische Busse im Linienbetrieb. Der nächste Meilenstein ist die Beschaffung von 50 Elektro-Gelenkbussen. Lagebericht

Diese sollen auf dem Betriebshof in Blumenthal untergebracht, geladen und gewartet werden. Ohne den Umbau des Betriebshofs an der Ermlandstraße in Bremen-Nord kann die Umstellung von Dieselbussen zu batteriebetrieben Fahrzeugen nicht gelingen. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich – im Erdreich und oberirdisch. Um künftig mehr als 50 Elektrobusse gleichzeitig über Nacht laden zu können, ist eine entsprechend leistungsfähige Anbindung an das Stromnetz erforderlich. Zudem braucht es Ladestationen auf dem Betriebshof und eine Erweiterung der Betriebswerkstatt. Der dafür nötige Umbau des Betriebshofs und die Beschaffung der Busse soll im Jahr 2025 abgeschlossen werden. Zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV in Bremen tragen auch regelmäßige Fahrzeugbeschaffungen bei. Bis zum 31. Dezember 2023 wurden 76 neue Straßenbahnen des Typs GT8N-2 in Betrieb genommen. Der Einsatz der neuen Straßenbahngeneration liegt somit im Plan. Im Dezember 2021 wurde eine Optionsauslosung gezogen in der Größenordnung von sieben Straßenbahnen für die zukünftige Verkehrsentwicklung in Bremen. Somit werden insgesamt 84 neue Straßenbahnen beschafft. Das derzeit größte Projekt, der Neubau der Betriebswerkstatt und Umsteigeanlage in Gröpelingen, schreitet weiter voran. Anfang Juni 2022 wurden die Arbeiten in der Umsteigeanlage soweit abgeschlossen, dass eine Inbetriebnahme durch die ÖPNV-Nutzung erfolgen konnte. Auch der neue Betriebshof kann voraussichtlich bis Mitte August 2024 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Prognosebericht In der Sitzung vom 7. Februar 2024 wurde die Planung für das Geschäftsjahr 2024 durch den Aufsichtsrat der BSAG verabschiedet. Grundlage für die Planung ist der am 27. Juni 2018 unterzeichnete neue »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« und der darin enthaltene Businessplan für die Jahre 2019 bis 2026. Der verabschiedete Wirtschaftsplan 2024 sieht einen Verlustausgleich von 115,0 Mio. EUR und damit einen Rückgang um – 16,4 Mio. EUR (– 12,5 %) gegenüber dem Vorjahresplan vor. Die 115,0 Mio. EUR sind das Ergebnis eines vorangegangenen intensiven Planungsprozesses – unter der Maßgabe der vereinbarten Einsparung von rund 10,0 Mio. EUR über das auf fünf Jahre angelegte Stabilisierungsprogramm. Unter Berücksichtigung der inflationsbedingten Preiseffekte und den vorgesehenen Ausgleichsleistungen für das Deutschland-Ticket wird der fortgeschriebene Soll-Verlust des ÖDLA für das Jahr 2024 voraussichtlich um 13,9 Mio. EUR verfehlt. Ertragsseitig wird von Erträgen aus der Personenbeförderung in Höhe von 118,4 Mio. EUR ausgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresplan bedeutet dies einen Erholungseffekt von 24,1 Mio. EUR (25,6 %). Gemäß den Gremienbeschlüssen des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen GmbH (VBN) ist ein Anstieg der Tarife für das Jahr 2024 für das Stadtgebiet Bremen von 5,1 % vorgesehen und in der Planung berücksichtigt. Effekte aus der Einführung des Deutschland-Tickets wurden geschätzt, können sich im Laufe des Jahres aber durch die EinnahmeLagebericht

aufteilung und eine möglicherweise schwankenden Nachfrage ändern. Bei den betriebsnahen Umsatzerlösen in Höhe von 2,9 Mio. EUR wird ebenfalls von einer Erholung der pandemiebedingten Effekte im Bereich der erhöhten Beförderungsentgelte um 0,2 Mio. EUR gegenüber dem Ist des Vorjahres ausgegangen. Die Umsätze mit der Freien Hansestadt Bremen sinken aufgrund des Voranschreitens der Bauprojekte »Verlängerung der Linie 1 nach Huchting« sowie »Umsteigeanlage Gröpelingen« um 26,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresplan. Die sonstigen betrieblichen Erträge steigen um 0,1 Mio. EUR auf 10,5 Mio. EUR und bewegen sich damit auf dem Vorjahresplanniveau. Aufwandseitig weist der geplante Materialaufwand mit 105,7 Mio. EUR einen Rückgang um 20,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresplan auf. Dies ist insbesondere auf die geringere Entwicklung der Energiekosten um 5,8 Mio. EUR sowie auf die geringeren Bauleistungen für den BgA und Dritte um 19,5 Mio. EUR zurückzuführen. Gegenläufig steigen die Instandhaltungsaufwendungen preisbedingt um 5,3 Mio. EUR gegenüber der Vorjahresplanung. Der geplante Personalaufwand steigt gegenüber dem Vorjahresplan von 132,9 Mio. EUR auf 135,7 Mio. EUR um 2,8 Mio. EUR. Maßgeblich für den Anstieg sind der Tarifabschluss 2023 sowie der Personalaufbau im Fahrdienst. Gegenläufig wirken geringere Aufwendungen für die Pensionsrückstellungen. Die geplanten Abschreibungen werden aufgrund der geplanten Investitionen, insbesondere durch die fortlaufende Aktivierung der neuen Straßenbahnen, mit 35,0 Mio. EUR um 2,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahresplan höher ausfallen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit 21,2 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR gestiegen. Insbesondere die Wartungskosten für Software und sonstige allgemeine Dienstleistungen sind um 1,4 Mio. EUR gestiegen, gegenläufig wirkt die Beschaffung der neuen Dienstkleidung im Jahr 2023 mit – 1,1 Mio. EUR. Das geplante Finanzergebnis steigt mit 12,2 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR im Vergleich zu der Planung des Vorjahres aufgrund der gestiegenen Darlehenszinsen im Rahmen der Finanzierung der Investitionen. Die genehmigte Investitionsplanung der Jahre 2024 und folgende weist vor Überträgen aus den Vorjahren ein Volumen von insgesamt 23,4 Mio. EUR auf. Davon entfallen auf das Jahr 2024 selbst 12,1 Mio. EUR. Hierbei bilden die Investition in Infrastrukturanlagen mit 16,4 Mio. EUR (davon 10,6 Mio. EUR in Folgejahren) und in Hard- und Software (2,5 Mio. EUR) den größten Anteil am Gesamtvolumen ab. Weitere Schwerpunkte der geplanten Investitionstätigkeit sind Sonderfahrzeuge mit 1,8 Mio. EUR (davon 0,6 Mio. EUR in Folgejahren), Maschinen und Werkzeuge (1,2 Mio. EUR, davon 0,1 Mio. EUR in Folgejahren) sowie Vertriebstechnik und Fahrzeugausrüstungen (0,8 Mio. EUR). Aus in Vorjahren genehmigten Investitionsplänen befinden sich Investitionen in Höhe von 112,7 Mio. EUR im Überhang und in der Umsetzung des Jahres 2024. Die wichtigsten Maßnahmen hierbei sind bereits genehmigte Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit UNOSE inklusive Werkstattausstattung (16,4 Mio. EUR), der Bau des Polizeikommissariats in Gröpelingen (11,6 Mio. EUR), die Ersatzbeschaffung von Linienbussen (14,9 Mio. EUR), weitere Straßenbahnen des Typs GT8N-2 für Angebotsoffensiven (15,0 Mio. EUR), Elektrobus-Ladeinfrastrukturanlagen Lagebericht

(19,9 Mio. EUR), Sonderfahrzeugen (2,6 Mio. EUR), Maschinen (8,1 Mio. EUR), Infrastrukturanlagen (18,4 Mio. EUR) sowie Investitionen in Hard- und Software (3,3 Mio. EUR). Insgesamt sollen im Jahr 2024 Investitionen mit einem Volumen von 124,8 Mio. EUR realisiert werden. Die Auszahlungen der BSAG können nicht vollumfänglich durch Einzahlungen aus der Geschäftstätigkeit finanziert werden. Es sind zusätzlich Einzahlungen in Form von Verlustübernahmen der BVBG, Darlehen und Zuschüssen erforderlich. Für das Geschäftsjahr 2024 sind Darlehensaufnahmen in Höhe von 143,3 Mio. EUR geplant. Da auch im Jahr 2024 der Jahresfehlbetrag durch die BVBG ausgeglichen werden soll, stehen in Höhe der geplanten Abschreibungen auf Anlagevermögen abzüglich der geplanten Auflösung des Sonderpostens insgesamt 28,3 Mio. EUR Mittel zur Innenfinanzierung zur Verfügung. Infolge der Unsicherheiten der allgemeinen geopolitischen Lage und deren Einfluss auf Lieferketten und Preisentwicklungen ist der Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 weiterhin unter einer außergewöhnlich hohen Unsicherheit erstellt worden. Lieferengpässe und mögliche Preisentwicklungen bei Energie und sonstigem Materialbedarf können zu betrieblichen Einschränkungen und finanziellen Belastungen führen. Risikobericht Risikomanagement Die Grundlage für den »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« bildet die Verordnung (EG) 1370/2007. Die BSAG ist vertraglich verpflichtet, das ÖPNV-Angebot in Quantität und Qualität nach genauen vertraglichen Regelungen zu erbringen. Neben der Bewertung von potenziellen beihilferechtlichen Risiken, die sich aus der Weiterentwicklung und Anpassungen des öffentlichen Dienstleistungsvertrags ergeben könnten, analysiert und überwacht die BSAG auch stetig die vollständige Vertragserfüllung. Hierzu existiert zur Steuerung der Risiken ein Risikomanagementsystem, das unmittelbar aus den gesetzlichen Anforderungen abgeleitet ist. Bestandsgefährdende Risiken werden frühzeitig erfasst und an den Vorstand berichtet, um im Bedarfsfall entsprechend schnell Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Das Risikomanagementsystem ist in einem Risikohandbuch beschrieben, in dem der Umgang mit Risiken definiert ist. Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung der Corporate Governance wurden das Risikomanagementsystem sowie das Risikohandbuch analysiert und die Risikomatrix erstellt und fortlaufend aktualisiert. Das Risikomanagement umfasst die Prozesse Risikoinventur (Erst- und Folgeinventur), Berichterstattung (quartalsweise Berichterstattung über den Risikostatus) und adhoc-Meldungen (unterjährige kritische Statusänderungen). Frühwarnsignale werden definiert. Mit deren Hilfe können bestandsgefährdende Risiken rechtzeitig erkannt werden. Risiken Die Risikoposition der BSAG wird im Wesentlichen von den Vergaberisiken bestimmt. Nach der Unterzeichnung des neuen ÖDLA 2019 bis 2041 am 27. Juni 2018 durch die Gremien der FHB und des ZVBN hat sich dieses Risiko allerdings deutlich reduziert. Eine über das Berichtsjahr hinaus andauernde Veränderung der Risikopositionen stellen der Kriegsausbruch in der Ukraine und die damit verbundeLagebericht

nen volkswirtschaftlichen Auswirkungen dar. Die Unsicherheiten in der allgemeinen geopolitischen Lage und mögliche Folgen für die BSAG sind derzeit nicht abschätzbar. Neben dem deutlichen Anstieg der Energie- und Baupreise sind negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit bei Energie, Rohstoffen oder Ersatzteilen nicht auszuschließen. Des Weiteren warnt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen vor möglichen Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen der Daseinsvorsorge. Die skizzierten Risiken können zu Produktionseinschränkungen beziehungsweise Produktionsausfällen führen. Ein vergaberechtliches Risiko für die BSAG bildet die mögliche Einführung eines umlagefinanzierten öffentlichen Personennahverkehrs. Der Systemwechsel von einem nutzerfinanzierten auf einen umlagefinanzierten öffentlichen Personennahverkehr könnte der im öffentlichen Dienstleistungsauftrag verankerten Dienstleistungskonzession entgegenstehen. Eine dementsprechende Aufhebung des aktuellen Dienstleistungsvertrags einschließlich einer Neuvergabe ist nach derzeitigem Kenntnisstand rechtlich nicht auszuschließen. Die Fortführung des Deutschland-Tickets ist zumindest für das Jahr 2024 nahezu sicher. Unklar hingegen ist die zukünftige Einnahmeaufteilung sowie die Fortführung der Ausgleichsleistungen über das Jahr 2024 hinaus. Ein Ende der Ausgleichsleistung hätte erhebliche Auswirkungen auf die Erlöse aus Personenbeförderung und damit auf das Ergebnis der BSAG. Die Effekte wären aber über den ÖDLA abgedeckt und stellen damit kein existenzgefährdendes Risiko dar. Der Wandel am Arbeitsmarkt und ein wachsender Fachkräftemangel führen zu höheren Aufwendungen im Bereich der Personalakquise sowie der Aus- und Fortbildung bei der BSAG. Risiken und Chancen bestehen gleichermaßen im Bereich der ungeplanten Fluktuation und der weiteren Entwicklung am Arbeitsmarkt. Eine unsichere Wirtschaftslage in Deutschland führt tendenziell zu positiven Effekten für eine sichere Arbeitgeberin wie der BSAG. Aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen der BSAG als kommunales Unternehmen der Daseinsvorsorge mit einem bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG) werden die genannten Risiken als nicht bestandsgefährdend eingestuft. Die Risiken stellen eine Momentaufnahme dar und sind ein Auszug aus der Gesamtrisikoposition zum 31. Dezember 2023. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit auch mittelfristig nicht erkennbar. Chancen Mittelfristig bieten sich Chancen insbesondere aus den Themen Netzausbau, veränderte Mobilitätskultur und neue Mobilitätsangebote für die BSAG. Der Ausbau einer Straßenbahnanbindung in die Überseestadt, die Erweiterung des Streckennetzes basierend auf dem Verkehrsentwicklungsplan Bremen (VEP) sowie die Umsetzung der Maßnahmen »Linie 2 verbindet« und »Verlängerung der Linien 1 und 8 nach Huchting und in das Umland« bieten Chancen für ein weiteres Wachstum. Damit kann der ÖPNV zur Erreichung der verkehrs- und stadtentwicklungspolitischen als auch ökologischen Zielsetzungen der Stadt sowie der Standortattraktivität beitragen. In der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans wurde ein Prioritätsnetz aus vorhanLagebericht

denen Straßenbahn- und Busstrecken konzipiert, das mit 85 % den weitaus größten Teil der Bremer Einwohner:innen erschließt und direkte Verbindungen mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof beziehungsweise dem Zentrum und Bahnhof Vegesacks sowie weiteren wichtigen, stadtprägenden Zielen wie Hochschulen, Kliniken, Regionalbahnhöfen, Geschäfts- und Einkaufszentren und Gewerbestandorten möglichst mit nur einmaligem Umsteigen schafft. Für dieses Prioritätsnetz gelten gemeinsame Vorgaben an Angebot, Aufgabe, Infrastruktur, Bevorrechtigung und Fahrzeuge. Eine stückweise Umsetzung würde das ÖPNV-Angebot in Bremen erheblich verbessern und damit die Nachfrage spürbar erhöhen. Der demografische Wandel und der daraus resultierende höhere Anteil der älteren Bevölkerung wirken sich auf das Mobilitätsverhalten der Gesellschaft aus. Barrierefreie Mobilität zu gestalten und zu verbessern, bietet die Chance für steigende Fahrgastzahlen. Weiterhin begünstigen ein steigendes Umweltbewusstsein der Bevölkerung und die Forderung nach umweltschonendem Verkehr den weiteren Ausbau des ÖPNV und eine weitere Entwicklung der Elektromobilität im Busverkehr. Wichtige Aspekte dabei sind die Verbesserung der Luftqualität und des Lärmschutzes. Corporate Governance Die Corporate Governance beziehungsweise die Grundsätze der Unternehmensführung bezeichnen den Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung der BSAG. Grundlage für die Implementierung geeigneter Systeme sind der § 91 Abs. 2 Aktiengesetz für den Vorstand und § 107 Abs. 3 Aktiengesetz für den Aufsichtsrat. Vor dem Hintergrund einer Optimierung der Organisation und der Konsolidierung von einzelnen Themen hat der Vorstand eine Bündelung von Aufgaben Ende 2023 umgesetzt. In einem ersten Schritt wurden die Elemente Compliance, Datenschutz und Revision in einer Stabsstelle Corporate Governance zusammengefasst. Hierdurch können Synergieeffekte in einer besseren Zusammenarbeit geschaffen werden. Compliance Management System (CMS) Bereits im Jahr 2016 hat der Vorstand der BSAG im Rahmen seiner Verantwortung für Compliance den Bereich Compliance eingerichtet. Der Schwerpunkt dieses Bereichs liegt in der Prävention und Bekämpfung von Korruption und weiteren Wirtschaftsstraftaten, wie zum Beispiel Diebstahl, Betrug und Untreue. Die Compliance-Organisation wird von der Compliance-Beauftragten gesteuert und ist dem Ressort der kaufmännischen Vorständin zugeordnet. Das CMS wird seit Dezember 2023 im Sinne des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) nach PS 980 Standard weiterentwickelt. Ein externer Ombudsmann steht seit Ende 2016 als Ansprechpartner für vertrauliche Hinweise zur Verfügung und wahrt auf Wunsch die Anonymität von hinweisgebenden Personen. Seit dem Jahr 2019 besteht die Möglichkeit, Hinweise zu compliancerelevanten Vorgängen auch über ein webbasiertes Hinweisgebersystem wahlweise anonym zu übermitteln. Anforderungen durch Inkrafttreten des Hinweisgeberschutzgesetzes sowie auf Grundlage des Lieferkettensorgfaltsgesetzes sind in das bestehende System integriert worden. Risikomanagementsystem Das Management von Risiken gehört zum Kern unternehmerischen Handelns, da ohne die BereitLagebericht

schaft, Risiken einzugehen, die Wahrnehmung von Chancen nicht möglich ist. Mit dem am 1. Mai 1998 in Kraft getretenen Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hat der Vorstand gemäß § 91 Abs. 2 AktG geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, um die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Die Vorgehensweise der BSAG im Hinblick auf das Management von Risiken und Chancen ist im Risikohandbuch der BSAG definiert. Neben der Etablierung einer unternehmerisch vertretbaren Risikokultur ist der Nachweis der Erfüllung der Pflichten des Vorstands für Maßnahmen im Sinne des § 91 Abs. 2 AktG einschließlich der Einrichtung eines Überwachungssystems Ziel der Risikokommunikation. Internes Kontrollsystem Der Bedeutung der Internen Kontrolle ist mit der Aufnahme in das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) Rechnung getragen worden. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Einführung, den Einsatz und die Überwachung des IKS. Der Vorstand prägt das IKS wesentlich, fühlt sich diesem verpflichtet und bestärkt somit die Schaffung eines geeigneten Kontrollumfelds gestützt auf Führungsphilosophie, Kompetenzen, Integrität und ethische Werte. Gleiches gilt für die Centerleitenden und die Geschäftsführung von Tochterunternehmen. Die Vorgehensweise des/der IKS-Koordinator:in ist im IKS-Handbuch der BSAG festgelegt. Internes Revisionssystem Die Interne Revision ist eine vom Tagesgeschäft unabhängige, objektive Prüfungs- und Beratungsaktivität bei der BSAG. Die Revision wird ausschließlich im Auftrag des Vorstands tätig und ist aus diesem Grund als Bestandteil der Stabsstelle Corporate Governance (CG) direkt der kaufmännischen Vorständin der BSAG unterstellt. Sie berät und unterstützt den Gesamtvorstand bei der Beurteilung der strategischen Managementprozesse, der Überwachung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Vermögenssicherung in allen Teilen des BSAG-­ Konzerns. Jährlich wird ein Revisionsprogramm erstellt, das der Genehmigung durch den Vorstand bedarf. Mitglieder des Vorstands können Ad-hoc-­ Aufträge erteilen. Die Revision prüft planmäßig und risikoorientiert die Organisationseinheiten, Center und ausgewählte Beteiligungsgesellschaften auf Einhaltung der Unternehmensstrategie, der gesetzlichen und unternehmensinternen Normen und der Wirtschaftlichkeit sowie der Sicherung der Vermögenswerte. Der Revisionsplan und die zusammengefassten Revisionsergebnisse werden dem Aufsichtsrat der BSAG in der Regelberichterstattung vorgelegt. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Die von der BSAG verwendeten Finanzinstrumente umfassen im Wesentlichen Darlehen und flüssige Mittel. Diese Instrumente dienen der Finanzierung der Geschäftstätigkeit und Investitionen. Die Gesellschaft verfügt über verschiedene weitere Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Lagebericht

Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Grundsätzlich bestehen für die BSAG Zinsänderungs-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Fremdwährungsrisiken ist die BSAG nicht ausgesetzt. Das Zinsänderungsrisiko aus den langfristigen Bankdarlehen wird durch fristenkongruente Zinsfestschreibungen kompensiert. Zinsderivate werden nicht eingesetzt. Der Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit und damit der Liquiditätsbedarf werden maßgeblich durch unterjährige Abschlagszahlungen auf die Verlustübernahme gedeckt. Die Abschlagszahlungen sind im Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der BVBG vereinbart. Für Ausfallrisiken von Forderungen werden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet. Zusammengefasst sind die Risiken aus Finanzinstrumenten für die BSAG als gering einzustufen. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Gemäß dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst wurden bei der BSAG Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand sowie für die obersten beiden Führungsebenen festgelegt. Zum Ende des letzten Berichtsturnus (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2022) hat die BSAG die Ziele für den Frauenanteil in hohen Führungspositionen gemäß den gesetzlichen Vorgaben überprüft und in Übereinstimmung mit den personalpolitischen Zielsetzungen für eine ausgewogene Geschlechterbalance neue Zielgrößen für die Zeit vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2027 formuliert. Frauen im Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der BSAG besteht aus 16 Mitgliedern. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 8. Juni 2022 eine neue Zielgröße bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. Er strebt an, dass 50 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen und 50 % der Aufsichtsratsmitglieder Männer sind. Am 31. Dezember 2023 waren sieben Frauen (43,75 %) und neun Männer (56,25 %) im Aufsichtsrat der BSAG vertreten, das heißt im Vergleich zum 30. Juni 2022 zwei Frauen mehr. Die gesetzte Zielgröße wurde noch nicht erreicht. Es muss in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden, dass die Besetzung des Aufsichtsrats von der Ernennung durch die Anteilseignerin sowie vom Ausgang der Wahl der Arbeitnehmendenvertreter:innen in den Aufsichtsrat bestimmt wird und somit nur ein eingeschränkter Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrats besteht. Frauen im Vorstand Der Vorstand der BSAG besteht aus drei Mitgliedern. Der Aufsichtsrat der BSAG legte am 30. Juni 2022 als neue Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand den zur Zeit der Beschlussfassung bestehenden Status quo von 33,3 % bis zum 30. Juni 2027 fest. Zum 1. Dezember 2022 wurde Frau Claudia Wiest zur neuen kaufmännischen Vorständin der BSAG bestellt. Seitdem besteht eine Frauenquote im Vorstand von 66,7 %. Der angestrebte Frauenanteil im Vorstand wurde zum Stichtag des Lageberichts am 31. Dezember 2023 somit übertroffen. Lagebericht

Frauen auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands Die BSAG strebt an, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und hat für den Frauenanteil für die obersten Führungsebenen die nachfolgenden neuen Zielgrößen bis zum 30. Juni 2027 festgesetzt. Für den Frauenanteil der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde eine Zielgröße von 37,5 % beschlossen. Der Zielwert für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde auf 38,1 % festgelegt. Zum 31. Dezember 2023 lag der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 33,33 %. Er ist damit im Vergleich zum letzten Berichtszeitraum leicht gestiegen. In der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands konnte ein Frauenanteil von 30,77 % erreicht werden, das heißt der Frauenanteil ist im Vergleich zum letzten Berichtszeitraum leicht gesunken. Die für den 30. Juni 2027 für die obersten Führungsebenen gesetzten Zielgrößen haben wir folglich noch nicht erreicht. Bremen, den 28. März 2024 Der Vorstand Monika Alke Thorsten Harder Claudia Wiest Lagebericht

175 Fahrten je Einwohner:in 364 Fahrzeuge im Linienverkehr 2.370 Mitarbeiter:innen 591 Streckenkilometer 8 Straßenbahnlinien

99.755.000 beförderte Personen pro Jahr 101.805.000 Beförderungsertrag in Euro 38 Omnibuslinien 273.000 beförderte Personen pro Tag

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2023 2023 2022 AKTIVA EUR EUR EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2.382.261,00 2.591.648,00 II. Sachanlagen 442.885.676,81 400.378.256,14 III. Finanzanlagen 2.026.057,53 2.026.057,53 447.293.995,34 404.995.961,67 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.588.502,33 9.534.844,70 2. Unfertige Leistungen 159.121,51 387.660,63 11.747.623,84 9.922.505,33 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.101.684,48 3.352.472,66 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 10.904.735,17 20.781.371,11 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 19.472.826,81 13.720.946,17 4. Sonstige Vermögensgegenstände 142.958.055,64 145.019.875,51 177.437.302,10 182.874.665,45 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 36.431.805,46 23.336.393,61 225.616.731,40 216.133.564,39 C. Rechnungsabgrenzungsposten 890.314,58 667.253,61 673.801.041,32 621.796.779,67 Bilanz zum 31. Dezember 2023

2023 2022 PASSIVA EUR EUR EUR A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 10.225.837,62 10.225.837,62 II. Kapitalrücklage 47.790.750,44 47.790.750,44 III. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 1.022.583,76 1.022.583,76 2. Andere Gewinnrücklagen 121.440,00 121.440,00 59.160.611,82 59.160.611,82 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse 162.364.395,00 156.029.220,00 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 22.048.712,00 21.281.600,00 2. Sonstige Rückstellungen 27.999.245,85 26.394.929,00 50.047.957,85 47.676.529,00 D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 296.073.707,44 263.370.589,50 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 33.938.143,76 36.174.660,98 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 35,43 21,67 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 805,28 805,28 5. Sonstige Verbindlichkeiten Davon aus Steuern: 1.287.386,24 EUR (Vj. 1.287.965,89 EUR) Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 622.008,17 EUR (Vj. 582.963,79 EUR) 71.252.537,86 56.540.111,37 401.265.229,77 356.086.188,80 E. Rechnungsabgrenzungsposten 962.846,88 2.844.230,05 673.801.041,32 621.796.779,67 Bilanz zum 31. Dezember 2023

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2023 2022 1. Januar bis 31. Dezember 2023 EUR EUR EUR EUR 1. Umsatzerlöse 135.818.200,68 123.829.339,13 2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen – 228.539,12 – 502.803,01 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.215.995,00 1.050.669,58 4. Sonstige betriebliche Erträge 23.397.964,28 32.706.974,34 160.203.620,84 157.084.180,04 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 30.561.095,78 29.523.724,08 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 30.597.619,41 31.082.929,01 61.158.715,19 60.606.653,09 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 102.131.492,74 92.159.261,33 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 27.872.423,36 24.837.569,99 Davon für Altersversorgung: 7.751.522,83 EUR (Vj. 5.903.281,81 EUR) 130.003.916,10 116.996.831,32 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage- vermögens und Sachanlagen Davon außerplanmäßig: 0,00 EUR (Vj. 0,00 EUR) 28.646.159,72 25.370.908,75 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 24.254.076,59 19.397.348,12 9. Erträge aus Beteiligungen 63.142,00 26.769,20 10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 50.253,92 163.917,05 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanz- anlagevermögens 91.108,12 18.936,72 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Davon aus verbundenen Unternehmen: 138.595,19 EUR (Vj. 130.824,00 EUR) 285.709,29 133.302,70 13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 99.161,50 18.936,72 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.550.033,82 5.437.812,15 15. Ergebnis nach Steuern – 90.018.228,75 – 70.401.384,44 16. Sonstige Steuern 121.689,60 133.931,28 17. Erträge aus Verlustübernahme 90.139.918,35 70.535.315,72 18. Jahresüberschuss 0,00 0,00 Gewinn- und Verlustrechnung

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