Jobguide DÜSSELDORF_KÖLN_NRW_d0122

Düsseldorf_Köln_NRW Company Mit 150 Unternehmen ist die Chemieindustrie die dominierende Branche im Raum Köln. [ allem von Dienstleistungen. In diesem Sektor finden über 80 Prozent der Wertschöpfung statt – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Insbesondere die unternehmensnahen Dienstleistungen sorgen für je- de Menge gut bezahlte Jobs, zum Beispiel bei Unternehmens- und Steuerberatungen, Banken und Versicherungen, Ingenieurbüros, An- waltskanzleien und Werbeagenturen. So sind bei der IHK Düsseldorf allein 880 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften registriert, darunter neben den „Big Four“ PWC, KPMG, EY und Deloitte auch viele Mittelständler wie Ebner Stolz und BDO. Darüber hinaus sind al- le Branchengrößen der Beratungsszene vor Ort – Accenture, BCG, McKinsey, Roland Berger, Strategy&, A.T. Kearney und Bain haben hier große Büros. Überdies hat sich Düsseldorf auch für 1.300 Wirtschaftskanzleien zu einem wichtigen Standort entwickelt. Vertreten ist auch hier alles, was Rang und Namen hat: Baker McKenzie, Hogan Lovells, Hengeler Müller, Shearman Sterling, Taylor Wessing, Nörr und viele andere. Auch in der Informations- und Kommunikationsbranche (ITK) nimmt Düsseldorf einen Spitzenplatz ein. Über 2.000 ITK-Firmen mit 37.000 Beschäftigten sind hier ansässig, darunter alle drei deut- schen Mobilfunk-Betreiber Vodafone, Deutsche Telekom und Telefó- nica, ebenso wie die wichtigsten Netzwerkausrüster Huawei, Ericsson, ZTE, Nokia, Cisco und Oracle. Fotos: Kölnmesse, Jürgen Nießen/beide Pixelio Viele der Agenturen und Medienunternehmen sowie Radio- und Fernsehsender haben ihre Büros im „Medienhafen“. Das alte Hafen- gelände, wo es vor dreißig Jahren nur leere Lagerhäuser und herun- tergekommene Fabrikhallen gab, ist heute Szene-Viertel mit schicken Restaurants, Kneipen, Nachtbars, Discos und extravaganter Architek- tur. Hier kann man nicht nur schöner arbeiten, sondern auch seine neuesten Designer-Teile angemessen und vor fachkundigem Publi- kum ausführen. Düsseldorf gilt als der wichtigste deutsche Standort der Informations- und Kommunikationsbranche. [ Als Landeshauptstadt mit der mondänen Einkaufsstraße „Kö“, ist Düsseldorf nämlich auch ein Zentrum der deutschen Modeindustrie. Im Düsseldorfer Norden residieren Designer mit ihren Show-Rooms und Outlets exklusiver Mode-Marken in Villen und ehemaligen Industrie-Höfen. Marken wie Christian Dior, L´Oréal und Shiseido koordinieren von Düsseldorf aus ihr Deutschlandgeschäft. Aber auch C&A, Garant Schuh und Peek & Cloppenburg haben ihren Haupt- sitz in der Stadt, Esprit ist ein paar Kilometer nach draußen gezogen, in die Nachbarstadt Ratingen. Auf dem Messegelände, nur wenige Minuten vom Flughafen ent- fernt, finden regelmäßig Fashion- und Beautymessen statt, darunter die größte und umsatzstärkste internationale Modemesse, die CPD, sowie die Leitmesse der Schuhmode GDS. Neben Mode und Schu- hen ist es der Düsseldorfer Messegesellschaft gelungen, insgesamt 23 Nummer-eins-Veranstaltungen an die Stadt zu binden, darunter die Druck- und Papiermesse „Drupa“, die Verpackungsmesse „Inter- pack“, die Medica als Treffpunkt von Ärzten und Medizintechnik- branche sowie die populäre Wassersportausstellung „Boot“. 50 Kilometer rheinaufwärts schläft die Konkurrenz nicht: Hier veranstaltet die Kölnmesse auf ihrem fünftgrößten Messegelände der Welt rund 80 Messen pro Jahr. Zu den internationalen Publikumsma- gneten zählen die Lebensmittelmesse Anuga, die Kunstmesse Art Co- logne, die Möbelmesse IMM, die interaktive Spielemesse Gamescom und die Photokina. Für Akademiker auf Jobsuche ist der Absolven- tenkongress, der jedes Jahr im November stattfindet, eine Institution. Die Rivalität zwischen der schicken Landeshauptstadt Düsseldorf und der fast doppelt so großen Domstadt Köln, deren Ursprünge bis in die Römerzeit zurückreichen, ist sprichwörtlich und erstreckt sich nicht nur auf das Messegeschäft oder die Frage: Kölsch oder Altbier? Mit gut einer Million Einwohnern ist Köln nach Berlin, Hamburg und München die viertgrößte Stadt Deutschlands und nach wie vor eine der bedeutendsten deutschen Industriestädte. Insgesamt entfällt fast je- der fünfte Arbeitsplatz auf eines der rund 350 Industrieunternehmen. Die höchsten Umsätze werden im Fahrzeugbau, in der Chemiein- dustrie und imMaschinenbau erwirtschaftet. Größter Arbeitgeber der Stadt mit 18.400 Mitarbeitern ist Ford: Neben dem Fiesta-Werk in Köln-Niehl betreibt Ford in Köln-Merkenich ein 500.000 Quadrat- meter großes Entwicklungszentrum mit Design-Center, Teststrecken, Windkanälen, Crash-Labor und einer Vielzahl von Prüfständen. Und in Aachen mit seiner renommierten Technischen Universität RWTH befindet sich das einzige Forschungszentrum des Konzerns außerhalb der USA. Neben etlichen Zulieferern sitzen aber hier auch noch einige weitere große Spieler der Branche: In Köln hat die PSA Peugeot Ci- troën Deutschland GmbH ihren Sitz, außerdem die Landeszentralen von Volvo, Mazda, Renault und Daf. Zudem hat Toyota Deutsch- land hier am Rhein seine Zelte aufgeschlagen und Toyota Motorsport bietet in einem Kompetenzzentrum Entwicklungs- und Testdienstlei- stungen im Hochleistungsbereich an. Mit circa 150 Unternehmen und fast 80.000 Beschäftigten ist allerdings nicht der Fahrzeugbau, sondern die Chemie der dominie- rende Industriezweig in der Kölner Region. Über 25 Prozent des deut- schen Chemieumsatzes werden im Raum Köln erwirtschaftet. Das liegt vor allem an Bayer und seinen beiden Abspaltungen Lanxess und Covestro, aber auch an kleineren, zum Teil hoch spezialisierten Unter- nehmen. Teile des Kölner Stadtgebietes, zusammen mit Bereichen der benachbarten Städte und Kreise, bilden den Kölner „Chemiegürtel“. Hier liegen größere Chemieparks mit einer Vielzahl von Anlagen zur Herstellung verschiedenster chemischer Produkte – vom Kraftstoff für moderne Motoren bis zu hochkomplexen Wirkstoffmolekülen für Life-Science-Anwendungen und Entwicklungen auf den Gebieten Bi- otechnologie und neue Werkstoffe. Forschungsintensive Branchen wie Chemie und Fahrzeugbau pro- fitieren von der hohen Dichte an renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Region, darunter die RWTH Aachen, die Universitäten in Bonn, Düsseldorf und Köln, die Fachhochschule Köln, die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Bergische Universität Wuppertal und das Forschungszentrum Jülich, mit 5.900 Mitarbeitern eine der größten Wissenschaftseinrichtungen in Europa. Aber auch, wer sich weniger für Technik und Wissenschaft, son- dern mehr für Kultur und Medien begeistert, trifft in der Domstadt auf viele spannende Arbeitgeber. Köln gilt als bedeutendster Fern- sehstandort in Deutschland, in den hiesigen Studios wird rund ein Drittel des deutschen TV-Programms produziert. So ist der WDR der größte Rundfunksender Kontinentaleuropas und im Fernsehen unter anderem verantwortlich für die Sportschau und die regionalen Tatort-Folgen aus Köln und Münster. Und RTL, der Marktführer un- ter Deutschlands privaten Fernsehsendern, sitzt in einem nagelneuen Firmengebäude in Köln-Deutz. Im Umfeld der Sender haben sich zahlreiche Produktionsgesellschaften angesiedelt, darunter zum Bei- spiel Brainpool (Stromberg, TV total), Action Concept (Alarm für Cobra 11) und Günther Jauchs I & U TV. Zudem ist die Domstadt Sitz bedeutender Verlage wie der Medi- engruppe DuMont. Im diesem drittgrößten deutschen Zeitungsverlag erscheinen der Kölner Stadtanzeiger, die Kölnische Rundschau sowie die Boulevardzeitung Express. Auch bei den neuen Medien spielt Köln eine wichtige Rolle. Die Deutschlandzentrale von Electronic Arts (EA) etwa, einem der weltweit größten Entwickler von Compu- ter- und Videospielen, hat ihren Sitz im Rheinauhafen. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitsplatz in Köln im weiteren Sinne von der Medien- wirtschaft bestimmt. Während Düsseldorf als Hochburg der Berater gilt, bildet Köln ein Zentrum der deutschen Versicherungsbranche. Knapp 25.000 Menschen arbeiten in der Kölner Versicherungswirtschaft, damit liegt die Domstadt nach München (rund 30.000) auf Platz zwei. Über 50 Gesellschaften haben hier ihren Stammsitz, darunter die Axa, der pri- vate Krankenversicherer DKV, Teil der Düsseldorfer Ergo-Gruppe, und HDI-Gerling, seit 2005 ein Unternehmen der Talanx-Gruppe, die DEVK, Generali, General Reinsurance, Gothaer, Talanx, Mitsui Sumitomo, Roland, Scor und die Zürich prägen das Branchenbild. Stark vertreten ist auch die IT- und Telekommunikationsbranche. Deren Aushängeschild sitzt etwas weiter den Rhein hinauf in der ehe- maligen Bundeshauptstadt und heutigen „Bundesstadt“. Die Szene wird dominiert von der Deutschen Telekom und ihrer Tochtergesell- schaft T-Mobile. Auch als Logistikstandort spielt Bonn eine wichtige Rolle: Hier ist die Deutsche Post World Net, der Dachkonzern von DHL und Deutsche Post, der dominante Spieler. Von Köln zur Arbeit nach Bonn zu fahren oder andersherum ist übrigens nichts Ungewöhnliches. Von Konkurrenz wie bei Düssel- dorf ist gegenüber Bonn nichts zu spüren – ganz im Gegenteil: Für die meisten Einwohner ist klar, dass Köln und Bonn sich nicht nur den Flughafen teilen, sondern auch wirtschaftlich zusammengehören. Kein Kölner, der in Bonn arbeitet oder umgekehrt, würde sich als Pendler sehen. Eher als einer, der mal eben nach nebenan fährt. Wer lieber im Grünen lebt als in der Großstadt, um sich dort über günstige Mieten und Grundstückspreise zu freuen, der findet gar nicht weit der großen Städte attraktive Jobs bei Mittelständlern und großen Familienunternehmen wie Miele in Gütersloh oder Dr. Oetker in Bielefeld. Hier am nördlichen Rand von NRW sitzen viele namhafte Unternehmen, darunter der Medienriese Bertelsmann, der Automobilzulieferer Benteler, aber auch die drei großen Klemmen- hersteller Wago Kontakttechnik, Phoenix Contact und Weidmüller Interface. Auch am östlichen Rand des Bundeslandes, im Sauerland, lässt sich der Charme des ländlichen Lebens mit einer Tätigkeit bei einem der vielen dort ansässigen mittelständischen Familienunternehmen kombinieren. Wer es hier zu sittlich findet, ist schnell mit dem Auto im „Herzen Europas“. Kirstin von Elm

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