Jobguide HAMBURG_HANNOVER_NORDDEUTSCHLAND_d322

Hamburg_Hannover_Norddeutschland Company daher im zivilen Bereich lieber auf Hochtechnologie und Qualität: Mega-Yachten, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe sowie Offshore- Technologie. Bekannte Luxusdampfer wie die Queen Mary II oder die Aida-Flotte machen regelmäßig für Reparaturarbeiten und Refits in Hamburg fest. Früher baute Blohm & Voss auch Schiffe für die Marine, darunter das Segelschulschiff Gorch Fock oder die im ersten Weltkrieg versenkten Kreuzer Scharnhorst und Dresden. Heute ge- hört der Marineschiffbau zum Thyssen-Krupp-Konzern, ebenso wie die auf U-Boote spezialisierte Kieler HDW (Howaldtswerke-Deut- sche Werft). Insgesamt beschäftigt Thyssen-Krupp Marine Systems in Deutschland rund 3.200 Mitarbeiter. Schiffe müssen finanziert, ihre Fracht verteilt und verkauft werden – ein Job für Banker und Kaufleute. Bis in die schicke Innenstadt ist Hamburg von Wasser und Schifffahrt geprägt. Fast 2.500 Brücken spannen sich über die zahlreichen Kanäle und Wasserläufe der Stadt – mehr als in London, Venedig und Amsterdam zusammen. In der historischen Speicherstadt mitten in der City wurden früher Kaffee, Tee und Gewürze gelagert. Bis heute haben hier große Teppichim- porteure ihren Sitz, aber auch Verlage und Agenturen, Restaurants, Museen und Touristenattraktionen wie die größte Modelleisenbahn der Welt, das Hamburger Miniatur-Wunderland oder der „Dialog im Dunkeln“, der Sehenden den Alltag blinder Menschen vermittelt. Im Süden schließt sich an die denkmalgeschützten Lagerhäuser die neue Hafencity an – eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Auf alten Lagerflächen entstehen modernste Wohn- und Ge- schäftshäuser. Mehr als 1.500 Wohnungen sind bereits fertig, rund 500 Unternehmen unterhalten Büros in der Hafen-City oder haben sogar ihren Hauptsitz hierher verlegt, darunter bekannte Hamburger Unternehmen wie der Spiegel-Verlag, der Konsumgüterriese Unilever, Greenpeace, BP und der Germanische Lloyd. Auch das neue Wahr- zeichen der Hansestadt, das Konzerthaus Elbphilharmonie steht hier. Wegen ausufernder Kosten und mehrfach verschobener Eröffnungs- termine sorgte es jahrelang für Ärger und Schlagzeilen. Inzwischen ist das Eröffnungskonzert für Januar 2017 angesetzt. Neben dem „Schiffs-TÜV“ Germanischer Lloyd, der Normen und Sicherheitsstandards für Schiffe entwickelt und überprüft, unter- halten zwischen Sandtorkai und Willy-Brandt-Straße die führenden Reedereien der Welt Zweigniederlassungen, darunter A.P. Moeller Maersk aus Dänemark, Cosco und CSCL aus China, Hanjin aus Süd- korea, die Schweizer MSC und ALP aus Singapur. HapagLlyod, die größte deutsche Reederei und unter den Top fünf der Welt, sitzt nur ein Stückchen weiter Richtung Innenstadt am noblen Ballindamm. Hier, direkt an der Innenalster fallen vor allem die vielen Bankfilialen ins Auge. Deutsche und ausländische Institute leisten sich gerne repräsentative Filialen mit Alsterblick. Unter anderem re- sidiert hier M.M. Warburg eine der großen deutschen Privatbanken. Auch der Stammsitz der Berenberg Bank, Deutschlands ältester Pri- vatbank, befindet sich ganz in der Nähe zwischen den eleganten Ge- schäften am Jungfernstieg. Zudem ist Hamburg mit mehr als 20.000 Beschäftigten der drittgrößte Versicherungsstandort bundesweit. Die Geldhäuser machen hier seit jeher gute Geschäfte, denn Hamburg ist eine reiche Stadt. Das Bruttoinlandsprodukt liegt mit mehr als 54.500 Euro pro Einwohner weit über dem Bundesdurchschnitt von etwa 34.000 Euro. Einen Spitzenplatz belegt der Stadtstaat auch bei der Kaufkraft: Laut GfK liegt er mit mehr als 23.600 Euro pro Kopf Platz eins unter den Bundesländern. Übertroffen wird das noch vom Land- kreis Stormann im nordöstlichen Speckgürtel zwischen Hamburg und Lübeck, der mit einer Kaufkraft von mehr als 25.800 Euro pro Kopf unter den Top zehn in Deutschland rangiert, neben Regionen wie Starnberg, München und dem Hochtaunus-Kreis bei Frankfurt. Kein Wunder also, dass der Handel an der Elbe damals wie heu- te floriert: Rund 40.000 Unternehmen sind in Handel und Logistik tätig und bieten zusammen rund 240.000 Arbeitsplätze. Einige der größten Unternehmen in der Region sind Einzelhändler, darunter Edeka, mit mehr als 47 Milliarden Euro Umsatz der führende Ver- bund von Lebensmittelhändlern in Deutschland. In der Hamburger Zentrale arbeiten rund 1.400 Mitarbeiter. Mit der Otto Group be- herbergt die Stadt zudem den führenden deutschen Online-Händler für Mode und Lifestyle. Mehr als 85 Prozent des Umsatzes von 2,3 Milliarden Euro erzielt das einstige Versandhaus heute online. Ent- sprechend gefragt sind in der Hamburger Zentrale mittlerweile Mit- arbeiter mit Expertise in Online-Marketing und E-Commerce. Auch der Kaffeeröster Tchibo hat sich zu einem Handelsriesen und E-Com- merce-Unternehmen entwickelt. Mehr als die Hälfte der rund 3,3 Milliarden Euro Umsatz entfallen Branchenschätzungen zufolge auf das umfangreiche Non Food-Sortiment. Tchibo.de zählt in Deutsch- land zu den meistfrequentierten Online-Shops. In der Zentrale am Überseering beschäftigt das Unternehmen rund 2.000 Mitarbeiter, allerdings sollen bis 2017 bis zu 350 Stellen wegfallen. Neben den traditionellen Hamburger Branchen Hafenwirtschaft und Handel prägen heute vor allem IT und Medien die lokale Wirt- schaft. Seit Axel Springer, Gerd Bucerius, John Jahr und Richard Gruner in den 50er und 60er-Jahren Hamburg zum Zentrum für markt- und meinungsbestimmende Presseerzeugnisse machten, gilt Hamburg als Stadt der Medien. Nach einer Bestandsaufnahme der Handelskammer arbeiteten 2018 rund 50.000 sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigte in der Hamburger Medien- und Kreativwirt- schaft. Dazu kommt noch einmal dieselbe Anzahl an Freien. Unter den 14.000 Kreativunternehmen sind viele bekannte Medienmarken vertreten: Neben Zeitungsverlagen wie Gruner + Jahr, Zeit, Jahres- zeitenverlag und dem Bauer-Verlag zählen dazu beispielsweise große Werbeagenturen wie Jung von Matt und Fischer-Appelt, der NDR und Buchverlage wie Carlsen, Hoffmann und Campe und Oettinger. Auch die IT-Branche zählt mit rund 9.000 Unternehmen und 49.000 Beschäftigten zu den wichtigen Wirtschaftszweigen. Gut die Hälfte der in Hamburg tätigen IT-Unternehmen ist dabei nach Anga- ben der Handelskammer den IT-Dienstleistungen zuzuordnen, wei- tere rund 30 Prozent der Softwareentwicklung. Viele weltbekannte IT-Unternehmen unterhalten einen Standort in Hamburg, darunter Adobe, Google, IBM, Microsoft und SAP. Aber auch eine erfolgreiche Start-up-Szene prägt die Branche. In Hamburg wurden etwa das Busi- ness-Netzwerk Xing und das Computerspiel-Unternehmen Bigpoint gegründet. Allein die Spiele-Szene, bestens vernetzt in der Initiative Gamecity Hamburg, beschäftigt mehr als 4.500 Menschen. Nicht zuletzt die Medien-Landschaft lockt junge, gut ausgebil- dete Menschen in die Region. Die Metropolregion Hamburg gehört zu den wenigen Bundesländern mit wachsender Bevölkerung. Hier leben heute rund 5,2 Millionen Menschen, insbesondere in der Stadt selbst stieg die Einwohnerzahl in den letzten zehn Jahren um mehr als fünf Prozent auf knapp 1,8 Millionen Menschen. Auch im direkten Umland steigt die Einwohnerzahl weiter an, während sie am äußeren Rand in Kreisen wie Rothenburg, Steinburg, Uelzen, Ostholstein und Neumünster eher zurückgeht. Wer noch keinen Job im Norden hat, bereitet sich vielleicht ge- rade an einer der mehr als zwanzig regionalen Hochschulen darauf vor. Neben der Universität Hamburg zählen dazu etwa die Technische Universität Hamburg-Harburg, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, die Hochschule für Musik und Theater und die auf Architektur und Stadtentwicklung spezialisierte HafenCity-Universität. Dazu kommen private Hochschulen wie die Bucerius Law School oder die Kühne Logistics University. Im Umland ziehen Adressen wie die Leuphana Universität in Lüneburg oder die Fachhochschule Wedel Nachwuchs an. An der Asklepios Medical School bietet der Klinik- betreiber Asklepios in Kooperation mit der ungarischen Semmelweis Universität in Budapest zudem ein praxisorientiertes Medizinstudium mit einem Aufnahmetest anstelle der Vergabe nach NC an. Denn auch die Gesundheitswirtschaft ist im Norden ein wichtiges Standbein. Mit bundesweit rund 45.000 Beschäftigten in 150 Kran- kenhäusern gehört die private Klinikkette Asklepios zu den größten Arbeitgebern der Region. Allein an der Asklepios Klinik Nord arbei- ten 2.000 Beschäftigte, dazu kommen weitere Hamburger Standorte unter anderem in Altona, Barmbek, Harburg, St. Georg und Wands- bek. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Außerdem verfügen auch Hannover, Kiel und Lübeck über renommierte Universitätskliniken. Nördlich von Ham- burg zählen die Segeberger Kliniken und das Klinikum und Senioren- zentrum Itzehoe zu den größten Arbeitgebern für Gesundheitsberufe. Daneben sind führende Unternehmen aus der Life Science-Bran- che im Norden ansässig, darunter Ethicon in Norderstedt. Die Toch- ter des US-Konzerns Johnson & Johnson stellt chirurgische Nadeln und Nahtmaterial her. Mit Dräger sitzt einer der führenden Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik mit weltweit 13.500 Mitarbei- tern in Lübeck. Und bei Kiel unterhält der US-Implantate-Hersteller Stryker einen wichtigen Produktions- und Entwicklungsstandort. Auch der niederländische Elektronikkonzern Philips setzt in seiner Deutschlandzentrale in Hamburg einen Schwerpunkt in der Medi- zintechnik und entwickelt hier unter anderem Röntgensysteme. Auf dem südlichen Elbufer erstreckt sich von Hamburg Richtung Stade das Alte Land, das größte zusammenhängende Obstanbauge- biet Mitteleuropas und ein beliebtes Naherholungsziel. Doch neben Äpfeln, Kirschen und malerischen Städtchen wie Jork oder Buxtehude hat die Region auch spannende Jobs zu bieten. So kommen sämtliche Seitenleitwerke von Airbus aus Stade. Der europäische Flugzeugbauer beschäftigt hier in seinem Leichtbauzentrum rund 1.700 Mitarbeiter. In Buxtehude befindet sich ein weiterer Standort für Bordelektronik. In der Region Hamburg arbeiten mehr als 15.000 Menschen für Air- bus, im Werk Bremen weitere 3.000. Neben Airbus tragen die Flug- zeug-Werft Lufthansa Technik, der Flughafen Hamburg sowie rund 300 kleine und mittlere Zulieferer dazu bei, dass die Metropolregion mit rund 40.000 Arbeitsplätzen zu den wichtigsten Standorten der zivilen Luftfahrtindustrie zählt. Deutschlandweit arbeitet jeder Dritte Beschäftigte in dieser Branche im Großraum Hamburg. [ Die Medien-Szene lockt junge, gut ausgebildete Leute in den Norden - Hamburg wächst. Fotos: Bernd Sterzl, Uwe Bergeest/beide Pixelio

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