KDO_KOMin_02-2018
TITELTHEMA Mit einem Schulterschluss für das Land Niedersachsen werden die Partner ihre Lösungen und Angebote zusammenführen und gemeinsam unter dem Dach der GovConnect weiterentwickeln. Über die Digitalisierung der Verwaltungen und die Umsetzung des OZG in den Kommunen sprachen die fünf Partner in einem Interview. Dr. Beyer, wie sehen Sie den aktuellen Stand in Sachen OZG in Niedersachsen? Dr. Rolf Beyer: Wir sind – politisch betrachtet – in Niedersachsen noch ganz am Anfang. Es herrscht eine große Unsicherheit darüber, welche Möglichkeiten und Bedingungen die politische Entwicklung in Bezug auf die Digitalisierung der Verwaltungen bringen wird. Der Bund hat ja berechtigterweise das Tempo erhöht. Ich sehe, dass viel im Fluss ist, die Bereitschaft für die Digitalisierung hoch ist. Für die Festlegung von Rahmenbedingungen und der notwendi- gen Finanzierung jedoch weniger. Es scheitert derzeit an einem grundsätzlichen gesetzlichen Rahmen. Wichtig ist, dass unsere Landesgesetzgebung jetzt konsequent handelt. Warum dieser Schulterschluss? Torsten Sander: Die gemeinsame Aufstellung für das Thema OZG ist eine großartige Chance, um unser Angebot wirtschaftlich und praxisorientiert zu gestalten – und das nicht an den Kommunen, nicht an den Bürgern vorbei. Ich hoffe, dass die fünf Partner durch die kommenden gemeinsamen Projekte weiter zusammenwachsen und noch enger miteinander arbeiten. Die Erfahrung zeigt ja, dass eine einheitliche Vorgehensweise, wie in Bezug auf die Einführung des E-Payments, sich von Vorteil erwiesen hat. Wir sehen, dass die Kommunen hier Nachfrage entwickeln und in die Umsetzung gehen. Das erwarte ich jetzt auch für das Thema Serviceportal: Durch ein gemeinsames gutes Angebot wird sich die Akzeptanz erhöhen. Was bewegt Sie, mit dem Wettbewerb an diesem Thema gemeinsam weiterzuarbeiten? Dr. Rolf Beyer: Die Aufgaben, vor die uns das OZG stellt, können nicht von einzelnen Dienstleistern umgesetzt werden. Diese Aufga- ben sind nur großflächig, überregional, auf Landesebene und vor al- lem standardisiert zu lösen. Jedes Stückwerk ist an dieser Stelle eine Sackgasse, kontraproduktiv und wirtschaftlich unsinnig. Es gibt ja bereits Lösungen: das Servicekonto des Landes, an dem wir nicht vorbeikommen werden, das E-Payment der GovConnect, die Portal lösung der ITEBO, die Middleware für Datentransport der KDO. Eine Postfachlösung und viele, viele Einzelprozesse. Der Korb für die Kommunen ist gut gefüllt. Die Aufgabe ist es nun, diese Lösungen in der Fläche bei den Städten und Gemeinden umzusetzen. Die Vertiefung unserer Partnerschaft ist daher kein Zwang, sondern eine Entscheidung aus tiefer Einsicht und unseren Erfahrungen. Worin bestehen die nächsten und wichtigsten Aufgaben? Torsten Sander: In Niedersachsen wird sowohl vom Land wie von den kommunalen Datenzentralen ein stark modularer Ansatz bevor- zugt. Einige der zukünftig benötigten Komponenten, wie z. B. das Gemeinsam für Niedersachsen Die vier Rechenzentren Niedersachsens – KDO, KDG, HannIT und die ITEBO – bringen unter der Schirm herrschaft der GovConnect die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) flächendeckend voran 10 „Die Vertiefung unserer Partnerschaft zum Wohle der Kommunen ist kein Zwang, sondern eine Entscheidung aus tiefer Einsicht und unseren Erfahrungen.“ Dr. Rolf Beyer, Verbandsgeschäftsführer der KDO „In Niedersachsen wird ein stark modularer Ansatz bevorzugt. Unsere Aufgabe ist es, dass die Komponenten für die Umsetzung des OZG zusammenfinden.“ Torsten Sander, Geschäftsführer der GovConnect GmbH
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