Heimtierjournal 127
14 Agaporniden GEMEINSAM DURCH DICK UND DÜNN Das außerordentliche Farbspektrum ihres Gefieders, ihre innige Beziehung sowie die lebenslange Treue zu ihrem Partner machen die afrikanischen Mini-Papageien zu sehr beliebten Heimvögeln. Damit ihr munteres und beeindruckendes Verhaltensrepertoire auch umfassend in Erscheinung treten kann, sollten bei der Haltung einige Aspekte berücksichtigen werden. E s wundert nicht, dass aufgrund ihrer ausgeprägten Paarbindung, Agaporniden hierzulande auch als „Unzertrennliche“ bezeichnet werden oder im Englischen den Namen „Lovebirds“ tragen. Beheimatet sind die wildlebenden Arten in Afrika und Madagaskar, wo sie als Höhlenbewohner gesellig in Gruppen oder Schwärmen leben. Mit insgesamt neun Arten zählen sie zu einer der größten Gruppen afrikanischer Papageien und besitzen eine Körperlänge zwischen 13 und 18 Zentimetern. In der Heimtierhaltung finden sich in der Regel Rosenköpfchen, Pfirsichköpfchen und Schwarzköpfchen, die ihre Halter, dank intensiver Zuchtbemühungen, mit kunterbunten Farbschlägen begeistern. ALLES GEMEINSAM – KRAULEN, KUSCHELN UND SCHNÄBELN Wer einmal ein Agaporniden-Pärchen beobachten konnte, wird schnell feststellen, dass die Tiere häufig eng beieinander sind, sich regelmäßig das Kopfgefieder kraulen, eventuell auch einmal laut- stark krakeelen und im nächsten Moment bereits wieder liebevoll zusammensitzen. Diese stark ausgeprägte Bindung zu ihrem Partner muss unbedingt auch in der Haltung berücksichtigt werden, denn kein Mensch kann den arteigenen Partner ersetzen! Mindestens paarweise müssen daher die Tiere in ihrem Zuhause gehalten werden, um ein ge- sundes, glückliches und artgerechten Leben führen zu können. Wer die Möglichkeit besitzt, einen Kleinschwarm der liebenswerten Mini-Papageien zu halten, dem sei gewiss: Spannender und abwechslungsreicher kann der Alltag mit den Federfreunden nicht werden. Die Freundschaften, die die farbenprächtigen Pfleglinge auch außerhalb ihrer Partnerschaft pflegen, sind so beeindruckend, dass täglich für viel Unterhaltungsprogramm gesorgt ist. Die ideale Unterbringung der Agaporniden ist eine geräumige Außenvoliere mit einem frostfreien Schutzhaus. Möglichst viel natürliches Material, wie Naturzweige, Wiese, Steine, Wasser und ein Schlafhäuschen, bieten den kleinen Papageienzwerge die wohl artgerechteste Umgebung. Wer auf eine Käfighaltung in der Woh- nung nicht verzichten kann, benötigt unbedingt eine große Zimmer- voliere, in der sich die Vögel frei bewegen und fliegen können. BEWEGUNG HÄLT FIT Wie geräumig eine Zimmervoliere auch sein mag, um ihren Bedürf- nissen gerecht zu werden, benötigen Agaporniden mindestentäg- lich vier Stunden Freiflug. Ratsam können zudem spezielle Lampen aus dem Zoofachmarkt sein, die das natürliche Tageslicht imitieren und die Bildung von Vitamin D anregen. Ebenso sollten artgerechtes Spielzeug und abwechslungsreiche Klettermöglichkeiten nicht fehlen. Aufgrund ihres angeborenen Nagetriebs ist es ratsam, den
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