Heimtierjournal 127
42 Ängste bei Hund und Katze Definitionsgemäß stellt Angst eine Stressreaktion des Körpers auf eine bestimmte Gefahr dar und ist zu- nächst einmal ein ganz normales und natürliches Gefühl, denn sie schützt sowohl uns Menschen wie auch unsere Vierbeiner vor Gefahren. Doch permanente Angstzustände können krankmachen und je länger sie andauern, umso schwieriger wird es, den Teufelskreis aus Panik und Flucht zu unterbrechen. Tierische ANGST D ie Angst wird in der Verhaltensforschung als angeborene Stressreaktion des Körpers bezeichnet und dient als körper- eigenes Alarmsystem auf eine empfundene Bedrohung. Angst ist also eine lebenswichtige und natürliche Reaktion der Vierbeiner in Gefahrensituationen. Unterschieden wird zwischen der „normalen“ und der „krankhaften“ Angst. Die Faktoren, weshalb Hunde oder Katzen Angstverhalten entwickeln sind sehr vielfältig. Macht ein Hunde- oder Katzenkind schlechte Erfahrungen mit Menschen, können diese traumatischen Erlebnisse das ganze Leben der Tiere überschatten. Ebenso können veränderte Lebensumstände, beispielsweise durch einen Umzug, ein Wandel innerhalb der gewohnten, alltäglichen Abläufe, Einsamkeit oder auch Gewitter, Ursachen derartiger Angststörungen sein. Möglicher- weise hat das plötzliche Auftreten von Angst und Furcht auch or- ganische Ursachen, die von einem Tierarzt abgeklärt werden müssen. ANZEICHEN VON ANGST DURCH KÖRPERSPRACHE Angst kann sich bei jedem Tier ganz unterschiedlich auswirken. Die Auslöser sind dabei nicht immer gleich identifizierbar. Fühlt sich beispielsweise ein Hund durch ein bestimmtes Verhalten fremder Menschen, Kinder oder Artgenossen bedroht, versucht er sich mittels Körpersprache mitzuteilen. In diesem Punkt entstehen die größten Missverständnisse zwischen Mensch und Hund, weil einige Hunde- halter nicht in der Lage sind, die Körpersprache richtig zu deuten. Zeigen Beschwichtigungssignale des Hundes beispielsweise Zün- geln keinen Erfolg, reagiert er mit Aggression und wird beginnen die Gefahr zu bedrohen. Dabei werden die Zähne gebleckt, der Hund bellt und sträubt das Nacken- und Rückenfell. In einigen Fällen reicht unter Umständen ein einziges traumatisches Erlebnis, um beim Hund eine tief sitzende Angst auszulösen. Eine weitere mög- liche Ursache kann eine nicht ausreichende oder gar fehlende Sozialisation sein. Auch eine verängstigte Samtpfote reagiert wie ein scheues Tier. Das Gefühl der Angst drückt sich bei Katzen durchaus unter- schiedlich aus. Einige kauern am Boden, andere verkriechen sich in eine Ecke, um Schutz zu suchen. Dabei ziehen sie ihren Schwanz ein und legen die Ohren flach an ihren Kopf, sodass sie kaum er- kennbar sind. Selbst die Schnurrhaare werden in Angstsituationen angelegt. Ein erstarrter Blick mit vergrößerten Pupillen vervollständigt das Bild einer ängstlichen Samtpfote. Drückt sie darüber hinaus ihr Gesicht an die Brust, zeigt sie sich unterlegen. Zittern in Kombination mit einem Hecheln verdeutlich die ängstliche Lage.
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