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IPv6: die Einführung gut vorbereiten
Jasper Bongertz, Senior Instructor und Consultant bei Fast Lane
Seit die letzten öffentlichen IPv4-Adressblöcke im Jahr 2011 auf
die kontinentalen Registraturen verteilt wurden, ist es nur eine
Frage der Zeit, bis IPv6 früher oder später zum Thema für jede
IT-Abteilung wird.
Die IPv6-Einführung sollte mit sorgfältiger Planung erfolgen,
um die Auswirkungen auf den täglichen Betrieb so störungsfrei wie
möglich zu halten. Dazu gehören u. a. die Aspekte Anforderungs-
planung, IP-Adressvergabe und die Subnetzplanung, Routing,
Security-Themen, Einsatz von Transitionsmechanismen zwischen
IPv4 und IPv6 und detaillierte Testpläne. Mit genügend Zeit kann
der Aufbau parallel zum produktiven IPv4-Betrieb erfolgen und
gründlich getestet werden. Für die meisten Applikationen sollte
es unwichtig sein, ob deren Kommunikation per IPv4 oder IPv6
transportiert wird; die Transportprotokolle TCP und UDP setzen
einfach auf das jeweilige verfügbare Netzwerkprotokoll auf. Aller-
dings müssen in vielen Fällen Anpassungen für die Konfiguration
von IP-Adressen vorgenommen werden. Im Betrieb unterscheiden
sich IPv4 und IPv6 teilweise erheblich.
Schlanker und einfacher anzuwenden
Die Entwicklung von IPv6 hatte nicht nur die Adressknapp-
heit im Fokus, sondern auch eine schlanke und stimmige Kom-
munikation. So fallen z. B. Broadcast-Nachrichten komplett weg,
die in heutigen Netzen oftmals überhandzunehmen drohen. Sie
werden stattdessen durch spezielle Multicast-Nachrichten ersetzt.
Vereinfachte Protokoll-Header mit mehr optionalen Strukturen
ermöglichen einen effizienteren und schnelleren Transport im
Netz. Funktionen wie Router-Informationen oder Paketfragmen-
tierung sind in sogenannte Extension-Header ausgelagert worden,
die nur noch bei Bedarf eingefügt werden. Spürbar wird dieser
optimierte Transport wohl erst, wenn man möglichst homogene
IPv6-Strukturen von Ende zu Ende aufgebaut hat.
Wichtig zu beachten
Bei IPv4 ist es Standard, auf einem Interface eine Adresse zu
konfigurieren oder per DHCP zu beziehen. Geräte, die IPv6 einsetzen
und einen entsprechenden IP-Stack verwenden, haben hingegen
mindestens eine, meist eher zwei bis drei oder sogar noch mehr Ad-
ressen pro Interface. Dies liegt zum einen daran, dass es für die lokale
Kommunikation im jeweiligen Segment spezielle Link-Local-
Adressen gibt, für die globale Kommunikation existieren zum
anderen zusätzlich die festen, global gültigen Adressen. Einige
Systeme – wie etwa Windows 7 – generieren auch noch kurz-
fristig gültige Adressen für ausgehende Kommunikation, um ein
Tracking von Anwendern zu verhindern. Wichtig ist an dieser
Stelle ebenfalls, dass Security-, speziell Firewall- und VPN-
Konzepte, angepasst werden. Voraussetzung ist zudem, dass
die entsprechenden Lösungen IPv6-tauglich sind.
Wer eine Umstellung auf IPv6 plant, sollte sich gut vor-
bereiten, beispielsweise mit Schulungen oder mittels Beratung
seitens erfahrener Fachleute. Besonderes Augenmerk sollte auf
Themen wie Multicast, IP-Adresskonzept und IT-Security gelegt
werden.
Kontakt: Fast Lane Institute for Knowledge
Transfer GmbH
Gasstraße 4a
22761 Hamburg
Tel. 040 25334610
IPv6 Fundamentals (IPV6FUND)
Hands-on IPv6 Fundamentals (IPV6HO)
IPv6 for Managers (IPV6M)
IPv6 Fundamentals, Design & Deployment (IP6FD)
Introduction to IPv6 for Service Providers
(IPV6SPAM)
Implementing IPv6 Solutions for Service Providers
(IPV6SPSE)
IPv6-Trainings bei Fast Lane