BSAG Geschäftsbericht 2022

2022 Bremen bewegen. Geschäftsbericht

BSAG-Leistungsdaten 2022 2021 Differenz VERKEHRSLEISTUNG Beförderte Personen / Jahr (in Tausend) 91.113 69.918 21.195 Beförderte Personen / Tag (in Tausend) 250 192 58 Fahrten je Einwohner:in / Jahr 162 124 38 BETRIEBSLEISTUNGEN Nutzwagen-Kilometer (in Tausend) 20.938 21.721 – 783 Platz-Kilometer (in Tausend) 2.988.963 3.074.137 – 85.174 FAHRZEUGBESTAND ZUM 31.12. Fahrzeuge im Linienverkehr 351 357 – 6 davon Niederflur-Straßenbahnen 125 127 – 2 Omnibus-Gelenkwagen 187 190 – 3 Omnibus-Zweiachswagen 39 40 – 1 STRASSENBAHNLINIEN Anzahl 8 8 0 Länge (in km) 110,5 111,5 – 1 OMNIBUSLINIEN Anzahl 38 38 0 Länge (in km) 481,6 479,7 1,8 PERSONALBESTAND AM 31.12.* Mitarbeiter:innen 2.277 2.247 30 davon Fahrer:innen 1.214 1.184 30 WIRTSCHAFTSDATEN Umsatzerlöse (in TEUR) 123.829 103.800 20.029 Beförderungserträge (in TEUR) 95.798 86.148 9.650 Erträge aus Verlustübernahme (in TEUR) 70.535 57.389 13.146 Bilanzsumme (in TEUR) 621.797 556.955 64.842 Anlagevermögen (in TEUR) 404.996 346.182 58.814 Investitionen (in TEUR) 84.938 93.705 – 8.767 * o hne Auszubildende, Studierende, Praktikant:innen und Aushilfen

INHALT 4 Grußwort 6 Bericht zum Geschäftsjahr 2022 7 Lagebericht 24 Bilanz zum 31. Dezember 2022 26 Gewinn- und Verlustrechnung 27 Anhang für das Geschäftsjahr 2022 38 Entwicklung des Anlagevermögens 42 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 46 Bericht des Aufsichtsrats 51 Impressum

Das Thema »Energie« hat im Jahr 2022 bei der Bremer Straßenbahn AG eine herausragende Rolle gespielt. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Mit großer Energie haben wir im vergangenen Jahr an der Verkehrswende gearbeitet. Wir haben Pläne für eine saubere Zukunft der Mobilität in Bremen entwickelt, in verschiedenen Kreisen vorgestellt und diskutiert, um zu einem von der Stadtgesellschaft getragenen Konsens zu kommen. Mittels mehrerer Stufen einer BSAG-Angebotsoffensive wollen wir Bremen in Zukunft noch lebenswerter machen. Auf der anderen Seite haben uns die direkten Folgen der Corona-Pandemie gerade in unseren Dienstleistungsbereichen ein hohes Maß an Energie geraubt. Zahlreiche Ansteckungen haben zu einer sehr hohen Ausfallquote unserer Belegschaft geführt. Die zurückkehrenden Erkältungsinfektionen haben diesen Effekt noch verstärkt. Ergebnis war, dass wir unseren Regelfahrplan nicht fahren konnten, weniger Busse und Bahnen als gewünscht auf Strecke gehen konnten. Viel Energie steckten wir im Jahr 2022 auch in die Neuaufstellung unseres Unternehmens. Der Vorstand wurde komplettiert. Im Dezember trat Claudia Wiest die Nachfolge von Finanzvorstand Hajo Müller an. Erstmalig in der Geschichte der BSAG sind nun zwei Frauen im dreiköpfigen Vorstand vertreten. Das Vorstandsteam implementiert gemeinsam mit den Führungskräften seit dem Jahr 2022 eine neue Form der prozessualen Steuerung der BSAG. Mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr »miteinander reden«, und in der Folge ein agileres, schnelleres Handeln sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren dieser Neuaufstellung. ENERGIEGELADEN TROTZT DIE BSAG DER KRISE UND TREIBT DIE VERKEHRSWENDE VORAN Grußwort

Energie ist teuer geworden. Strom- und Treibstoffpreise haben sich während der Corona-Jahre und bedingt durch den »russischen Angriffskrieg auf die Ukraine« immens verteuert. Diese Verteuerungen sind für die Verkehrsunternehmen, die unter hohen Krankenständen und dem zurückgegangenen Fahrgastaufkommen leiden, eine weitere Herausforderung. Hoffnung machen da die Erfolge des bundesweiten Versuchs mit dem 9-Euro-Ticket. Die große Nachfrage und die hohen Nutzungszahlen sind Beweis dafür, dass der Wunsch nach guten ÖPNV-Angeboten als Alternative zum Individualverkehr ungebrochen ist. Ein großes Potenzial an zusätzlichen Fahrgästen wartet offensichtlich nur darauf, dass das 49-Euro-Ticket kommt, die Monika Alke Vorständin Personal und Betrieb Arbeitsdirektorin Thorsten Harder Technischer Vorstand Claudia Wiest Kaufmännische Vorständin Corona-Krise geht und die Verkehrswende wieder richtig Fahrt aufnehmen kann. Das wird in Bremen immer mehr mittels elektrischer Energie geschehen. Die ersten mit Batteriestrom betriebenen Busse haben im Jahr 2022 überzeugt und gezeigt, dass der Wandel zum emissionsfreien ÖPNV möglich ist. Aktuell sind 50 Elektrobusse in der Ausschreibung. Wir rund 2.400 Bremer Straßenbahnerinnen und Straßenbahner werden alle unsere Energie in die Erreichung dieser Ziele stecken – und so mit Freude unseren Anteil an der Erhöhung der Lebensqualität in unserer Stadt und im Umland beitragen. Grußwort

Bericht zum Geschäftsjahr 2022 Geschäftsjahr 2022

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS Geschäftsmodell Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG), die wiederum eine 100-prozentige Tochter der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) (FHB) ist. Die BSAG erbringt Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie damit zusammenhängende Dienstleistungen in Bremen. Die Gesellschaft hält darüber hinaus Anteile an Unternehmen, die sowohl Leistungen im ÖPNV als auch in anderen Dienstleistungssparten erbringen. Die BSAG hat am 27. Juni 2018 einen neuen »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2019 bis 30. Juni 2041 unterzeichnet. Die Vertragspartner sind der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN), die Stadtgemeinde Bremen (FHB) und die Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG). Grundlage des Vertrags ist die Verordnung (EG) 1370/2007 vom 23. Oktober 2007 mit Wirkung vom 3. Dezember 2009. Die BSAG wurde mit diesem Vertrag mit der Durchführung des ÖPNV für das Gebiet der Stadtgemeinde Bremen einschließlich der nach Niedersachsen abgehenden Linien beauftragt. Zugleich gewährt der Vertrag der BSAG das ausschließliche Recht auf der Grundlage von § 8 Abs. 8 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) zum Schutz der zu erbringenden Verkehrsdienste. Der Vertrag regelt zudem im Einzelnen das ÖPNV-Angebot in Quantität und Qualität sowie die ökonomischen und ökologischen Entwicklungen bei der BSAG. Wesentlicher Bestandteil des ÖDLA ist der sogenannte Businessplan. Dieser gibt die Höhe der maximalen Ausgleichsleistungen an die BSAG vor (sogenannter Soll-Ausgleich). Neben den gängigen Regelungen zur Fortschreibung von Personal-, Diesel- und Bahnstromaufwendungen unterliegt der Businessplan aufgrund der Vertragslaufzeit von 22,5 Jahren jeweils nach Ablauf von sieben Jahren insgesamt zwei Revisionen. Zur Gewährleistung der notwendigen Flexibilität bei einer Laufzeit von 22,5 Jahren ist im Vertrag ein sogenanntes »Änderungsmanagement« verankert worden. Es regelt die Zu- und Abbestellung von Leistungen, Anpassungen der Qualitätsvorgaben und Änderungen von verkehrlichen Rahmenbedingungen in Form von verbindlichen Bestellungen seitens des ZVBN und die Fortschreibung des Soll-Ausgleichs. WIRTSCHAFTSBERICHT Geschäftsverlauf Angebot Im Jahr 2022 erbrachte die BSAG insgesamt 20,9 Mio. Nutzwagen-Kilometer, davon 13,5 Mio. mit Bussen und 7,5 Mio. mit Straßenbahnen. Das Angebot lag um 0,9 Mio. Kilometer unter dem Planniveau und um 0,8 Mio. Kilometer unter dem Vorjahreswert von 21,7 Mio. Nutzwagen-Kilometern. Die Abnahme gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den personalbedingten Anpassungen des Fahrplans. LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022 Lagebericht

Nachfrage / Fahrgastzahlen Die Anzahl der beförderten Fahrgäste ist im Jahr 2022 mit 91,1 Mio. um 21,2 Mio. gegenüber dem Vorjahr und um 20,1 Mio. gegenüber Plan gestiegen. Die Erholung der Nachfrage ist unter anderem mit dem Abklingen der Pandemie sowie Effekten aus der hohen Inflation und der Einführung des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni bis August zu begründen. ÖPNV-Rettungsschirm Im Zusammenhang mit dem sogenannten ÖPNV-Rettungsschirm wurden Ausgleichsansprüche für dem Jahr 2022 zuzuordnende Schäden wegen der Corona-Pandemie in Höhe von 20,5 Mio. EUR berücksichtigt. Zusätzlich erfolgte ein Ausgleich für die Einführung des 9-Euro-Tickets von Juni bis August in Höhe von 10,5 Mio. EUR. Personal Der Personalbestand betrug zum Jahresende 2.409 Mitarbeitende, davon waren 94 Auszubildende, 34 Studierende und vier Praktikant:innen/ Aushilfen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Personalbestand in Vollzeitpersonalen (VZP) insgesamt um 13 VZP. Im Fahrdienst nahm der Bestand um elf VZP zu, in den sonstigen Bereichen stieg der Personalbestand um zwei VZP. Das Altersteilzeitmodell soll wie in der Vergangenheit als personalpolitisches Instrument, soweit es finanzierbar und operativ sinnvoll ist, fortgeführt werden. Personal (Aktive) in Vollzeit 31.12.2021 31.12.2022 Fahrdienst 928 939 Sonstiges Personal 873 875 Gesamt 1.801 1.814 Personalbestand 31.12.2021 31.12.2022 Mitarbeitende gesamt 2.372 2.409 davon Vorstand 2 3 davon Vollzeitkräfte 1.647 1.702 davon Teilzeitkräfte 420 400 davon in der Altersteilzeit (inklusive Freiphase) 178 172 davon Auszubildende 86 94 davon Studierende 31 34 davon Praktikant:innen/Aushilfen 8 4 Lagebericht

Materialaufwand Die Materialaufwendungen sind mit 60,6 Mio. EUR um 17,5 Mio. EUR (40,5 %) gegenüber dem Vorjahr angestiegen, lagen jedoch um 3,7 Mio. EUR (– 5,8 %) unter dem Planansatz. Bei den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe lag der Aufwand für Bahnstrom mit 5,7 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR (42,4 %) über dem Vorjahreswert und um 1,2 Mio. EUR (26,7 %) über dem Planniveau. Auch die Aufwendungen für Dieselkraftstoff stiegen mit 10,3 Mio. EUR um 3,2 Mio. EUR (44,2 %) gegenüber dem Vorjahr und um 2,2 Mio. EUR (26,5 %) über Plan an. Der sonstige Materialaufwand ist mit 11,7 Mio. EUR um 2,2 Mio. EUR (23,0 %) gegenüber dem Vorjahr gestiegen und um 1,6 Mio. EUR (16,1 %) gegenüber Plan. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen fielen mit 31,1 Mio. EUR um 10,3 Mio. EUR (– 49,6 %) höher als im Vorjahr, jedoch um 8,5 Mio. EUR (– 21,4 %) unter Plan aus. Der wesentliche Treiber hierbei sind Verschiebungen beim Bau der »Verlängerung der Linie 1«. Personalaufwand Der Personalaufwand lag mit 117,0 Mio. EUR um 4,0 Mio. EUR (3,5 %) über dem Vorjahr und um 0,3 Mio. EUR (– 0,2 %) unter dem Planansatz. Aufgrund der Auswirkungen des Tarifabschlusses stiegen die Entgelte einschließlich der Sozialversicherungsbeiträge und sonstiger Bezüge mit 107,5 Mio. EUR um 1,3 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr an, lagen jedoch um 0,4 Mio. EUR unter der Planannahme. Die Rückstellungen für Urlaub, Gleitzeit etc. unterlagen im Berichtszeitraum per saldo keiner wesentlichen Veränderung gegenüber dem Vorjahr und fielen um 0,3 Mio. EUR gegenüber dem Plan höher aus. Die Veränderung der Altersteilzeitrückstellungen lag mit – 0,8 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert und damit auf Planniveau. Ertragslage Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse lagen mit 123,8 Mio. EUR um 20,0 Mio. EUR (19,3 %) über dem Vorjahreswert und um 3,1 Mio. EUR (2,6 %) über Plan. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Erholung der Nachfrage, wodurch die Erträge aus der Personenbeförderung mit 95,8 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 86,1 Mio. EUR liegen und damit um 10,8 Mio. EUR (12,7 %) höher als geplant ausfielen. Die Umsätze mit der Freien Hansestadt Bremen mit 23,7 Mio. EUR sind durch den Umbau der Umsteige- und Straßenanlage in Gröpelingen sowie den Bau der Linie 1 in Huchting zwar um 10,9 Mio. EUR (85,7 %) im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, jedoch führte die Verschiebung des Projekts »Verlängerung der Linie 1« zu geringeren Umsätzen gegenüber Plan in Höhe von 8,2 Mio. EUR (– 25,6 %). Bestandsveränderungen Die Veränderungen im Bestand an unfertigen Leis- tungen betrugen im Berichtsjahr 2022 – 0,5 Mio. EUR und lagen damit auf dem Vorjahresniveau und um – 0,5 Mio. EUR unter Plan. Die Veränderung beruht auf der Leistungsabrechnung aus dem Infrastrukturvertrag mit der Freien Hansestadt Bremen. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 32,7 Mio. EUR um – 7,9 Mio. EUR (19,4 %) unter dem Vorjahresniveau und um 25,1 Mio. EUR über Plan. Der Anstieg ist maßgeblich durch die Billigkeitsleistungen im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Rettungsschirm für das Jahr 2022 in Höhe von 20,5 Mio. EUR sowie die Aufwandspauschale von 0,8 Mio. EUR für das 9-Euro-Ticket begründet. Weitere Planüberschreitungen resultieren aus Schadenersatzleistungen für verspätete Fahrzeuglieferungen mit 1,3 Mio. EUR und dem Verkauf von Anlagevermögen mit 0,7 Mio. EUR. Lagebericht

Die Dotierung des Demografietopfes erfolgte mit 1,5 Mio. EUR und lag damit auf Plan. Die Inanspruchnahme des Demografietopfes entsprach mit 1,7 Mio. EUR ebenfalls dem Vorjahreswert, lag aber um 0,3 Mio. EUR unter Plan. Die Aufwendungen für Altersversorgung sind im Berichtszeitraum mit insgesamt 5,9 Mio. EUR um 0,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr gestiegen und um 0,1 Mio. EUR gegenüber dem Plan gesunken. Durch höhere Beiträge zur Berufsgenossenschaft liegen die sonstigen Abgaben mit 1,3 Mio. EUR um 1,3 Mio. EUR über dem Vorjahreswert und um 0,3 Mio. EUR über Plan. Abschreibungen auf das Anlagevermögen Die Abschreibungen sind mit 25,4 Mio. EUR um 2,6 Mio. EUR (11,2 %) gegenüber dem Vorjahresniveau angestiegen und lagen um 2,7 Mio. EUR (– 9,7 %) unter dem Planwert. Der wesentliche Treiber der Abweichung sind die Aktivierung der neuen Straßenbahnfahrzeuge GT8N-2 und die allgemeine Investitionsabwicklung. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 19,4 Mio. EUR sowohl um 1,5 Mio. EUR (8,5 %) über dem Vorjahreswert als auch um 0,9 Mio. EUR (4,7 %) über Plan. In 2022 fielen im Zusammenhang mit Abschreibungen und Wertberichtigungen von Forderungen Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio. EUR (Vj. 2,2 Mio. EUR) an; davon entfallen 0,3 Mio. EUR (Vj. 0,7 Mio. EUR) auf erhöhte Beförderungsentgelte und 0,6 Mio. EUR (Vj. 0,6 Mio. EUR) auf Forderungen im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Rettungsschirm. Geplant waren Aufwendungen für Abschreibungen und Wertberichtigungen von Forderungen in Höhe von 0,5 Mio. EUR. Der sonstige Aufwand lag mit 4,4 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR über dem Vorjahreswert, jedoch aufgrund der pandemiebedingten Verschiebung zahlreicher Seminare sowie der Einführung neuer Dienstkleidung um 1,3 Mio. EUR unter Plan. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Der Aufwand für Zinsen und ähnliche Aufwendungen lag mit insgesamt 5,4 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR (– 8,2 %) unter dem Vorjahreswert und um 1,9 Mio. EUR (– 25,7 %) unter den Planannahmen. Der wesentliche Treiber für die Abweichungen gegenüber Plan waren die geringeren Aufwendungen für Darlehenszinsen und Avalprovisionen sowie der Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen. Beteiligungsaktivitäten Für die BSAG war die Consult Team Bremen – Gesellschaft für Verkehrsplanung und Bau mbH (CTB) insbesondere als Projektsteuerin für Maßnahmen zum Ausbau des Straßenbahnnetzes tätig. Das Ergebnis der CTB ist mit 0,2 Mio. EUR um 0,1 Mio. EUR besser als geplant. Die TM Traffic Marketing GmbH vermarktet die Werbeflächen in und auf den Fahrzeugen der BSAG. Die übrigen Beteiligungen der BSAG hatten ein unwesentliches Geschäftsvolumen. Bedeutsame Risiken sind gegenwärtig nicht erkennbar. Ergebniseinhaltung im Kontraktzeitraum des ÖDLA 2022 Mit einem Verlust von 70,5 Mio. EUR lag das Ergebnis der BSAG um 13,1 Mio. EUR (22,9 %) über dem Vorjahreswert. Der finanzielle Nettoeffekt vor angemessenem Gewinn unterschreitet den Soll-Ausgleich des ÖDLA vor angemessenem Gewinn im Jahr 2022. Lagebericht

Finanzlage Zusammenfassung der Kapitalflussrechnung Beträge in Mio. EUR 2022 Soll-Ausgleich vor angemessenem Gewinn 98,1 Finanzieller Nettoeffekt vor angemessenem Gewinn 92,6 Abweichung – 5,5 kumulierte Abweichung seit 2019 – 21,3 Die Einzahlungen im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Rettungsschirm und den Ausgleichszahlungen für das 9-Euro-Ticket wirkten sich positiv auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aus. Zur Finanzierung der Investitionen in Höhe von 84,9 Mio. EUR und zur planmäßigen Tilgung von Altdarlehen in Höhe von 30,7 Mio. EUR hat die BSAG im Rahmen der Finanzierungstätigkeit im Jahr 2022 langfristige Darlehen mit einem Volumen von 57,0 Mio. EUR aufgenommen. Die Kreditverbindlichkeiten (einschließlich Zinsabgrenzung) betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 263,4 Mio. EUR. Damit ergibt sich eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 26,6 Mio. EUR bzw. 11,2 %. Im Zusammenhang mit dem Verlustausgleich sind bei der BSAG in 2022 Zahlungen in Höhe von 83,2 Mio. EUR eingegangen. Einzahlungen aus Zuschüssen waren in 2022 in Höhe von 5,0 Mio. EUR zu verzeichnen. Die Zahlungsfähigkeit war im Jahr 2022 zu jeder Zeit gewährleistet. Investitionen Der Gesamtwert der Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2022 betrug 84,9 Mio. EUR und lag damit um 8,8 Mio. EUR (9,36 %) unter dem Vorjahr und um 58,1 Mio. EUR ( 40,6 %) unter dem Planansatz. Die Schwerpunkte der Investitionen lagen in der Beschaffung und Inbetriebnahme von Straßenbahnen und Linienbussen, auf dem Um- und Ausbau von Gebäuden im Zuge des Programms Beträge in Mio. EUR 2022 Liquide Mittel * am 01.01.2022 2,6 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit – 7,3 Cashflow aus Investitionstätigkeit – 83,7 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 110,1 Liquiditätswirksame Veränderung 19,1 Liquide Mittel * am 31.12.2022 21,7 * ohne Treuhandkonten »Demografie« Lagebericht

UNOSE sowie auf Infrastrukturarbeiten sowohl als Ersatzbau als auch im Zuge von UNOSE. Die Abweichung gegenüber dem Plan ist im Wesentlichen auf Verschiebungen diverser Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur (– 22,4 Mio. EUR), Lieferplananpassungen bei Straßenbahnen (– 11,5 Mio. EUR) und Bussen (– 9,1 Mio. EUR), Verschiebungen bei Maschinen (– 8,2 Mio. EUR) und Sonderfahrzeugen (– 2,5 Mio. EUR) sowie bei Hard- und Software (– 3,4 Mio. EUR) zurückzuführen. Vermögenslage Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um 64,8 Mio. EUR (11,6 %) auf 621,8 Mio. EUR. Dies ist insbesondere auf das um 58,8 Mio. EUR gestiegene Anlagevermögen, die um 18,9 Mio. EUR gestiegenen liquiden Mittel und die um 15,7 Mio. EUR gesunkenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen zurückzuführen. Auf der Passivseite erhöhten sich insbesondere der Sonderposten für Investitionszuschüsse um 39,8 Mio. EUR, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 26,6 Mio. EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 20,9 Mio. EUR. Demgegenüber reduzierten sich die sonstigen Verbindlichkeiten um 20,6 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 31,5 % im Vorjahr auf 34,6 %. Nichtfinanzielle Erklärung Mit nachhaltigem Handeln soll die Zukunft des ÖPNV im Raum Bremen und der mit ihm in Berührung stehenden Menschen langfristig positiv mitgestaltet werden. Dementsprechend entwickelt und optimiert die BSAG gemeinsam mit den Vertragspartnern, Aufgabenträgern und Anteilseignern konsequent ihre Dienstleistungsangebote und Prozesse, um ihrem Dienstleistungsanspruch gerecht zu werden. Hierbei wird auch die steigende Nachfrage nach Mobilität berücksichtigt. Bereits im Jahr 2018 wurden in einem längeren Diskussionsprozess die für die BSAG wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte aus interner und externer Sicht definiert. Sie helfen dabei, dass wir uns auf die wichtigen Themen konzentrieren, und machen Schwerpunktsetzungen möglich. Wir berichteten über diese wesentlichen Aspekte in unserem Nachhaltigkeitsbericht, der im Jahr 2022 wiederum nach dem internationalen Berichtsstandard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wird und in einer Online-Version (https://nachhaltigkeit.bsag.de) erscheint. Anlagenklasse Mio. EUR Immaterielle Vermögensgegenstände 0,9 Grundstücke und Bauten 3,3 Gleisanlagen, Streckenausrüstung 3,0 Fahrzeuge für Personenverkehr 58,5 Technische Anlagen und Maschinen 0,2 Betriebs- und Geschäftsausstattung 3,8 Anzahlungen und Anlagen im Bau 15,2 84,9 Die Zugänge betreffen folgende Anlagenklassen: Lagebericht

Auch im Jahr 2022 stand für die BSAG, wie bei so vielen Unternehmen, die Bewältigung der Corona-­ Pandemie weiterhin im Fokus. Die BSAG als Teil der kritischen Infrastruktur hatte weiterhin die Herausforderung zu bewältigen, einerseits den Betrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Mitarbeitenden bestmöglich vor Infektionen zu schützen. Das betriebliche Hygienekonzept gemäß SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung sowie den Corona-Verordnungen der Länder wurde aufrechterhalten und angepasst. Die Maßnahmen wurden im Corona-Krisenstab definiert und in die Umsetzung gebracht. Kernelemente des Konzeptes waren wie bereits in 2021 die Reduzierung von Kontakten sowie die Einhaltung der Hygieneregeln zum Mindestabstand und die Nutzung von Masken. Flankiert wurden die Maßnahmen durch regelmäßige Informationen der Mitarbeitenden über sich ändernde Anforderungen. Die Auswirkung der Corona-Pandemie auf das Angebot der BSAG entwickelte sich leider weiterhin negativ. Es kam noch immer zu Fahrtenausfällen und das Angebot musste eingeschränkt bleiben. Vor allem durch das im Sommer 2022 für drei Monate eingeführte 9-Euro-Ticket stiegen die Fahrgastzahlen im Jahr 2022 deutlich an. Die »Vor-Corona«-Zahlen wurden allerdings noch nicht erreicht, da Corona auch in 2022 noch Auswirkungen auf das Fahrgastverhalten hatte. In der öffentlichen Diskussion hat der Klimaschutz und damit die Diskussion, wie wir zukünftig klimaneutrale Mobilität leben, deutlich an Stellenwert gewonnen. Die Ausgangslage für die Entwicklung des ÖPNV in Bremen war, bis zum Beginn der Corona-Krise, so gut wie selten zuvor. Die BSAG hat im Jahr 2019 ihre Klimaschutzstrategie dargelegt, die sowohl die direkt von ihr erzeugten Emissionen im Fokus hat und ihren Beitrag zur Entwicklung des ÖPNV in Bremen als Beitrag zur klimaneutralen Mobilität erläutert. Diese Überlegungen wurden im Jahr 2020 konkretisiert, indem die BSAG erstmals eine Klimabilanz ihrer direkten und indirekten Emissionen dem Aufsichtsrat vorgelegt, ein Mobilitätskonzept für Kunden, Lieferanten und Mitarbeitende erarbeitet und CO2-Kompensationsprojekte näher untersucht hat. Damit in Verbindung stehen vorliegende Entscheidungsvorlagen für eine Angebotsoffensive, den ÖPNV in Bremen in den nächsten Jahren deutlich auszuweiten, den Umstieg auf elektrisch betriebene Busse voranzutreiben, den Fahrradverkehr der BSAG-Beschäftigten zu stärken und bisher nicht vermeidbare CO2-Emissionen durch die Beteiligung an Klimaschutzprojekten zu kompensieren. In 2022 hat die BSAG ein integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen. Sie hat sich darin das Ziel gesetzt, bis 2038 klimaneutral hinsichtlich der direkten CO2-Emissionen der BSAG zu werden. Auch indirekt verursachte CO2-Emissionen, welche zum Beispiel in der Lieferkette der bezogenen Produkte entstehen, sollen reduziert werden. Auf den Kauf von CO2-Kompensationszertifikaten soll dabei langfristig ganz verzichtet werden. Ein wesentlicher Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Elektrifizierung der Busflotte. Der Umstieg auf batteriebetriebene Busse wurde weiter vorangetrieben. Die ersten fünf batterieelektrischen Busse wurden Ende 2021/Anfang 2022 ausgeliefert und befinden sich seit März im Linieneinsatz. Weitere elf Busse wurden in 2022 in Betrieb genommen, sodass die BSAG nun über eine Flotte von 16 Elektrobussen verfügt. Die dafür benötigte Ladeinfrastruktur am Flughafendamm und in der Neuen Vahr wurde 2022 ebenfalls errichtet. Der nächste Meilenstein soll die Beschaffung von 50 Elektro-Gelenkbussen sein. Diese sollen auf dem Betriebshof in Blumenthal untergebracht, geladen und gewartet werden. Der dafür nötige Umbau des Betriebshofs und die Beschaffung der Busse soll im Jahr 2025 abgeschlossen werden. Zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV in Bremen tragen auch regelmäßige Fahrzeugbeschaffungen bei. Bis zum 31. Dezember 2022 wurden 63 neue Straßenbahnen des Typs GT8N-2 in Betrieb genommen. Der Einsatz Lagebericht

der neuen Straßenbahngeneration liegt somit im Plan. Im Dezember 2021 wurde eine Optionsauslosung gezogen in der Größenordnung von sieben Straßenbahnen für die zukünftige Verkehrsentwicklung in Bremen (Liefertermine ab Juni 2023). Somit werden insgesamt 84 neue Straßenbahnen beschafft. Die notwendigen Werkstattumbauten liegen im Plan. Das derzeit größte Projekt, der Neubau der Betriebswerkstatt und Umsteigeanlage in Gröpelingen, schreitet weiter voran. Der Rohbau der Betriebswerkstatt wurde in 2022 weitgehend abgeschlossen. Mit dem Rohbau des angrenzenden Polizeigebäudes wurde 2022 begonnen. Ebenfalls Einfluss auf die BSAG hatte die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise. Als Reaktion auf mögliche Versorgungsengpässe wurden durch die Bundesregierung 2022 Verordnungen erlassen, welche für kurz- und mittelfristige Energieeinsparungen sorgen sollen, zum Beispiel durch die Absenkung der Innenraumtemperaturen in den Büros und Werkstätten. Außerdem wurde die Außenbeleuchtung von Gebäuden und Fahrgastunterständen reduziert. Darüber hinaus hat die BSAG verschiedene Energiesparmaßnahmen im Bereich der Fahrzeuge umgesetzt. Dazu gehören etwa die Reduzierung der Vorwärmzeiten für die Linienfahrzeuge sowie die Absenkung der Innentemperatur in den Straßenbahnen. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Prognosebericht In der Sitzung vom 9. Dezember 2022 wurde die Planung für das Geschäftsjahr 2023 durch den Aufsichtsrat der BSAG verabschiedet. Grundlage für die Planung ist der am 27. Juni 2018 unterzeichnete neue »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« und der darin enthaltene Businessplan für die Jahre 2019 bis 2026. Der verabschiedete Wirtschaftsplan 2023 sieht einen Verlustausgleich von 131,4 Mio. EUR und damit einen Anstieg um 26,0 Mio. EUR (24,7 %) gegenüber dem Vorjahresplan vor. Unter Berücksichtigung der Pandemiekosten gemäß Ziffer 6.2 Anlage 9 des ÖDLA in Höhe von 29,4 Mio. EUR übersteigt das Planergebnis den fortgeschriebenen Soll-Verlust des ÖDLA für das Jahr 2023 um 2,1 Mio. EUR. Ertragsseitig wird von Erträgen aus der Personenbeförderung in Höhe von 94,3 Mio. EUR ausgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresplan bedeutet dies einen Erholungseffekt gegenüber dem Pandemiejahr 2022 von 9,3 Mio. EUR (11,0 %). Gemäß den Gremienbeschlüssen des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen ist kein Anstieg der Tarife für das Jahr 2023 im Verbundgebiet vorgesehen und damit in der Planung nicht berücksichtigt. Effekte aus der Einführung des Deutschland-Tickets konnten aufgrund der unklaren Lage zum Zeitpunkt der Planung nicht bewertet werden. Bei den betriebsnahen Umsatzerlösen in Höhe von 3,2 Mio. EUR wird ebenfalls von einer Erholung der pandemiebedingten Effekte im Bereich der erhöhten Beförderungsentgelte um 0,5 Mio. EUR (20,4 %) gegenüber dem Plan des Vorjahres ausgegangen. Die Umsätze mit der Freien Hansestadt Bremen steigen aufgrund der Bauprojekte »Verlängerung der Linie 1 nach Huchting« sowie »Umsteigeanlage Gröpelingen« mit 79,3 Mio. EUR um 47,5 Mio. EUR (148,9 %) gegenüber dem Vorjahresplan an. Die sonstigen betrieblichen Erträge steigen gegenüber dem Vorjahresplan im Wesentlichen durch die höhere Auflösung von Sonderposten Lagebericht

für Investitionszuschüsse aus der Finanzierung der neuen Straßenbahnen um 2,8 Mio. EUR auf 10,4 Mio. EUR. Aufwandseitig weist der geplante Materialaufwand mit 125,7 Mio. EUR einen Anstieg von 61,4 Mio. EUR (95,4 %) gegenüber dem Vorjahresplan auf. Dies ist insbesondere auf höhere Energiekosten mit 11,1 Mio. EUR sowie auf die geplanten Bauleistungen für die Linie 1 in Huchting sowie der Querspange Ost mit 45,4 Mio. EUR zurückzuführen. Der geplante Personalaufwand steigt gegenüber dem Vorjahresplan von 117,2 Mio. EUR auf 132,9 Mio. EUR um 15,7 Mio. EUR (13,4 %). Maßgeblich für den Anstieg sind der Personalaufbau im Fahrdienst sowie höhere Aufwendungen für die Pensionsrückstellungen. Die geplanten Abschreibungen werden aufgrund der geplanten Investitionen, insbesondere durch die fortlaufende Aktivierung der neuen Straßenbahnen, mit 32,7 Mio. EUR um 4,6 Mio. EUR (16,5 %) gegenüber dem Vorjahresplan höher ausfallen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere aufgrund von gestiegenen Wartungskosten für Software und der anhaltend hohen Inflation mit einem Anstieg von 2,3 Mio. EUR (12,6 %) auf 20,9 Mio. EUR geplant. Das geplante Finanzergebnis steigt mit 9,2 Mio. EUR um 2,0 Mio. EUR (27,2 %) im Vergleich zu der Planung des Vorjahres aufgrund der Darlehenszinsen im Rahmen der Finanzierung der Investitionen. Gegenläufig wirken steigende Zinsen für die Pensionsrückstellungen. Die genehmigte Investitionsplanung der Jahre 2023 und folgende weist vor Überträgen aus den Vorjahren ein Volumen von insgesamt 38,4 Mio. EUR auf. Davon entfallen auf das Jahr 2023 selbst 15,2 Mio. EUR. Hierbei bildet die Beschaffung von Kraftomnibussen für den Linieneinsatz mit 15,5 Mio. EUR (davon 14,5 Mio. EUR in Folgejahren) sowie die Investition in Infrastrukturanlagen mit 12,9 Mio. EUR (davon 7,3 Mio. EUR in Folgejahren) den größten Anteil am Gesamtvolumen ab. Weitere Schwerpunkte der geplanten Investitionstätigkeit sind Ersatz- und Erweiterungsbeschaffungen in die EDV (2,5 Mio. EUR) und Maschinen (3,7 Mio. EUR, davon 1,2 Mio. EUR in Folgejahren) sowie bei Sonderfahrzeugen und Fahrzeugausrüstungen (2,0 Mio. EUR). Aus in Vorjahren genehmigten Investitionsplänen befinden sich Investitionen in Höhe von 92,3 Mio. EUR im Überhang und in der Umsetzung des Jahres 2023. Die wichtigsten Maßnahmen hierbei sind bereits genehmigte Infrastrukturmaßnahmen im Zusammenhang mit UNOSE inklusive Werkstattausstattung (27,1 Mio. EUR), die Lieferung von GT8N-2 (14,4 Mio. EUR), der Bau des Polizeikommissariats in Gröpelingen (15,2 Mio. EUR), die Ersatzbeschaffung von Linienbussen (15,0 Mio. EUR), Sonderfahrzeugen (3,3 Mio. EUR), Maschinen (4,1 Mio. EUR) und Infrastrukturanlagen (9,4 Mio. EUR) sowie Investitionen in Hard- und Software (2,8 Mio. EUR). Insgesamt sollen im Jahr 2023 Investitionen mit einem Volumen von 107,5 Mio. EUR realisiert werden. Die Auszahlungen der BSAG können nicht vollumfänglich durch Einzahlungen aus der Geschäftstätigkeit finanziert werden. Es sind zusätzlich Einzahlungen in Form von Verlustübernahmen der BVBG, Darlehen und Zuschüssen erforderlich. Für das Geschäftsjahr 2023 sind Darlehensaufnahmen in Höhe von 118,2 Mio. EUR geplant. Da auch im Jahr 2023 der Jahresfehlbetrag durch die BVBG ausgeglichen werden soll, stehen in Höhe der geplanten Abschreibungen auf Anlagevermögen von 32,7 Mio. EUR Mittel zur Innenfinanzierung zur Verfügung. Lagebericht

Infolge der Corona-Pandemie sowie des Kriegsausbruchs in der Ukraine unterliegt der Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 weiterhin einer außergewöhnlich hohen Unsicherheit. Abwehr- bzw. Eindämmungsmaßnahmen im Zuge der pandemischen Entwicklung sowie Lieferengpässe bei Energie und sonstigem Materialbedarf können zu betrieblichen Einschränkungen sowie zu weiteren erheblichen Einnahmeverlusten aufgrund eines starken Nachfragerückgangs führen. Risikobericht Risikomanagement Die Grundlage für den »Vertrag über einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag im straßengebundenen ÖPNV auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Bremen (ÖDLA)« bildet die Verordnung (EG) 1370/2007. Die BSAG ist vertraglich verpflichtet, das ÖPNV-Angebot in Quantität und Qualität nach genauen vertraglichen Regelungen zu erbringen. Neben der Bewertung von potenziellen beihilferechtlichen Risiken, die sich aus der Weiterentwicklung und Anpassungen des öffentlichen Dienstleistungsvertrags ergeben könnten, analysiert und überwacht die BSAG auch stetig die vollständige Vertragserfüllung. Hierzu existiert zur Steuerung der Risiken ein Risikomanagementsystem, das unmittelbar aus den gesetzlichen Anforderungen abgeleitet ist. Bestandsgefährdende Risiken werden frühzeitig erfasst und an den Vorstand berichtet, um im Bedarfsfall entsprechend schnell Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Das Risikomanagementsystem ist in einem Risikohandbuch beschrieben, in dem der Umgang mit Risiken definiert ist. Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung der Corporate Governance wurden das Risikomanagementsystem sowie das Risikohandbuch analysiert und vollständig überarbeitet. Mit Beginn der sogenannten Corona-Pandemie wurde das Risikomanagement der Krisensituation angepasst und es erfolgt eine umfassende Risikoberichterstattung an die Anteilseigner aufseiten der Freien Hansestadt Bremen. Risiken Die Risikoposition der BSAG wird im Wesentlichen von den Vergaberisiken bestimmt. Nach der Unterzeichnung des neuen ÖDLA 2019 bis 2041 am 27. Juni 2018 durch die Gremien der FHB und des ZVBN hat sich dieses Risiko allerdings deutlich reduziert. Eine über das Berichtsjahr hinaus andauernde Veränderung der Risikopositionen stellt die Ausbreitung des sogenannten COVID-19-Virus dar. Hier besteht aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen eine hohe Unsicherheit für die Prognose möglicher negativer Folgen. Trotz Aufhebung der einschränkenden Maßnahmen im ÖPNV (zum Beispiel Maskenpflicht) können die langfristig nachwirkenden Folgen der Pandemie nicht abgeschätzt werden. Ein Risiko durch erneute, pandemiebedingte Einschränkungen und einhergehende Folgen kann nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eine zusätzliche Veränderung der Risikopositionen ist auf den Kriegsausbruch in der Ukraine und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Auswirkungen zurückzuführen. Neben dem deutlichen Anstieg der Energie- und Baupreise sind negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit bei Energie, Rohstoffen oder Ersatzteilen nicht auszuschließen. Des Weiteren warnt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung vor möglichen Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen der Daseinsvorsorge. Die skizzierten Risiken können zu Produktionseinschränkungen bzw. Produktionsausfällen führen. Risiken in Bezug auf die geplante Ergebnishöhe können sich aufgrund des angepassten Lieferplans Lagebericht

der neuen Straßenbahnen und starker Preissteigerungen ergeben. Eine Gefährdung der Kontrakteinhaltung ist zurzeit nicht erkennbar. Ein vergaberechtliches Risiko für die BSAG bildet die mögliche Einführung eines umlagefinanzierten öffentlichen Personennahverkehrs. Der Systemwechsel von einem nutzerfinanzierten auf einen umlagefinanzierten öffentlichen Personennahverkehr könnte der im öffentlichen Dienstleistungsauftrag verankerten Dienstleistungskonzession entgegenstehen. Eine dementsprechende Aufhebung des aktuellen Dienstleistungsvertrags einschließlich einer Neuvergabe ist nach derzeitigem Kenntnisstand rechtlich nicht auszuschließen. Der Wandel am Arbeitsmarkt und ein wachsender Fachkräftemangel führen zu höheren Aufwendungen im Bereich der Personalakquise sowie der Aus- und Fortbildung bei der BSAG. Durch die deutlich gestiegene Fluktuation, die demografische Entwicklung und mögliche Angebotserweiterungen werden bis zu 1.600 Neueinstellungen bis 2030 vorgenommen werden müssen. Ein erhebliches Risiko stellen dabei die ungeplante Fluktuation und die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt dar. Aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen der BSAG als kommunales Unternehmen der Daseinsvorsorge mit einem bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (BVBG) werden die genannten Risiken als nicht bestandsgefährdend eingestuft. Die Risiken stellen eine Momentaufnahme dar und sind ein Auszug aus der Gesamtrisikoposition zum 31. Dezember 2021. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit auch mittelfristig nicht erkennbar. Chancen Mittelfristig bieten sich Chancen insbesondere aus den Themen Netzausbau, veränderte Mobilitätskultur und neue Mobilitätsangebote für die BSAG. Der Ausbau einer Straßenbahnanbindung in die Überseestadt, die Erweiterung des Streckennetzes basierend auf dem Verkehrsentwicklungsplan Bremen (VEP) sowie die Umsetzung der Linien 1 und 8 nach Huchting und in das Umland bieten Chancen für ein weiteres Wachstum. Damit kann der ÖPNV zur Erreichung der verkehrs- und stadtentwicklungspolitischen als auch ökologischen Zielsetzungen der Stadt sowie der Standortattraktivität beitragen. Der Senat hat am 15. November 2022 die »Klimaschutzstrategie 2038 der Freien Hansestadt Bremen« beschlossen. Im Rahmen der Klimaschutzstrategie wurden dringliche Handlungsschwerpunkte (sogenannte Fastlanes) festgelegt, die priorisiert und besonders intensiv vorangetrieben werden sollen. Dazu zählen unter anderem auch Maßnahmen zur »massiven Verbesserung CO2-armer Mobilitätsangebote«. Die massive Verbesserung des ÖPNV im Land Bremen soll insbesondere durch die Erhöhung der Attraktivität infolge eines deutlich besseren Angebots vorangetrieben und erreicht werden. In der Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans wurde ein Prioritätsnetz aus vorhandenen Straßenbahn- und Busstrecken konzipiert, das mit 85 % den weitaus größten Teil der Bremer Einwohner:innen erschließt und direkte Verbindungen mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof bzw. dem Zentrum und Bahnhof Vegesacks sowie weiteren wichtigen, stadtprägenden Zielen wie Hochschulen, Kliniken, Regionalbahnhöfen, Geschäfts- und Einkaufszentren und Gewerbestandorten möglichst mit nur einmaligem Umsteigen schafft. Für dieses Prioritätsnetz gelten gemeinsame Vorgaben an Angebot, Aufgabe, Lagebericht

Infrastruktur, Bevorrechtigung und Fahrzeuge. Mit der Bestellung von sieben Straßenbahnen und der Ausschreibung von 15 Elektro-Gelenkbussen ist die Grundlage geschaffen, um die ersten zwei von elf Ausbaustufen voranzutreiben. Der demografische Wandel und der daraus resultierende höhere Anteil der älteren Bevölkerung wirken sich auf das Mobilitätsverhalten der Gesellschaft aus. Barrierefreie Mobilität zu gestalten und zu verbessern, bietet die Chance für steigende Fahrgastzahlen. Weiterhin begünstigen ein steigendes Umweltbewusstsein der Bevölkerung und die Forderung nach umweltschonendem Verkehr den weiteren Ausbau des ÖPNV und eine weitere Entwicklung der Elektromobilität im Busverkehr. Wichtige Aspekte dabei sind die Verbesserung der Luftqualität und des Lärmschutzes. Corporate Governance Die Corporate Governance bzw. die Grundsätze der Unternehmensführung bezeichnen den Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung der BSAG. Grundlage für die Implementierung geeigneter Systeme sind der § 91 Abs. 2 Aktiengesetz für den Vorstand und § 107 Abs. 3 Aktiengesetz für den Aufsichtsrat. Bei der BSAG wurde das Corporate Governance System in die vier Bestandteile Compliance Management System (CMS), Risikomanagementsystem (RMS), Internes Kontrollsystem (IKS) und Internes Revisionssystem (IRS) unterteilt. Compliance Management System Bereits im Jahr 2016 hat der Vorstand der BSAG im Rahmen seiner Verantwortung für Compliance den Bereich Compliance eingerichtet. Der Schwerpunkt dieses Bereichs liegt in der Prävention und Bekämpfung von Korruption und weiteren Wirtschaftsstraftaten, wie zum Beispiel Diebstahl, Betrug und Untreue. Die Compliance-Organisation wird von der Compliance-Beauftragten gesteuert und ist dem Ressort der Vorständin für Personal und Betrieb, Arbeits- direktorin zugeordnet. Ein externer Ombudsmann steht seit Ende 2016 als Ansprechpartner für vertrauliche und auch anonyme Hinweise zur Verfügung. Seit dem Jahr 2019 besteht die Möglichkeit, vertrauliche und anonyme Hinweise zu compliancerelevanten Vorgängen auch über ein webbasiertes Hinweisgebersystem zu übermitteln. Risikomanagementsystem Das Management von Risiken gehört zum Kern unternehmerischen Handelns, da ohne die Bereitschaft, Risiken einzugehen, die Wahrnehmung von Chancen nicht möglich ist. Mit dem am 1. Mai 1998 in Kraft getretenen Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hat der Vorstand gemäß § 91 Abs. 2 AktG geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, um die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Die Vorgehensweise der BSAG im Hinblick auf das Management von Risiken und Chancen ist im Risikohandbuch der BSAG definiert. Neben der Etablierung einer unternehmerisch vertretbaren Risikokultur ist der Nachweis der Erfüllung der Pflichten des Vorstands für Maßnahmen im Sinne des § 91 Abs. 2 AktG einschließlich der Einrichtung eines Überwachungssystems Ziel der Risikokommunikation. Lagebericht

Internes Kontrollsystem Der Bedeutung der Internen Kontrolle ist mit der Aufnahme in das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) Rechnung getragen worden. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Einführung, den Einsatz und die Überwachung des IKS. Der Vorstand prägt das IKS wesentlich, fühlt sich diesem verpflichtet und bestärkt somit die Schaffung eines geeigneten Kontrollumfelds gestützt auf die Führungsphilosophie, Kompetenzen, Integrität und ethische Werte. Gleiches gilt für die Centerleitenden und die Geschäftsführung von Tochterunternehmen. Die Vorgehensweise des/der IKS-Koordinator:in ist im IKS-Handbuch der BSAG festgelegt. Internes Revisionssystem Die Interne Revision ist eine vom Tagesgeschäft unabhängige, objektive Prüfungs- und Beratungsaktivität bei der BSAG. Die Revision wird ausschließlich im Auftrag des Vorstands tätig und ist aus diesem Grund als Stabsstelle direkt der kaufmännischen Vorständin der BSAG unterstellt. Sie berät und unterstützt den Gesamtvorstand bei der Beurteilung der strategischen Managementprozesse, der Überwachung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Vermögenssicherung in allen Teilen des BSAG-Konzerns. Jährlich wird ein Revisionsprogramm erstellt, das der Genehmigung durch den Vorstand bedarf. Mitglieder des Vorstands können Ad-hoc-Aufträge erteilen. Die Revision prüft planmäßig und risikoorientiert die Organisationseinheiten, Center und ausgewählte Beteiligungsgesellschaften auf Einhaltung der Unternehmensstrategie, der gesetzlichen und unternehmensinternen Normen und der Wirtschaftlichkeit sowie der Sicherung der Vermögenswerte. Der Revisionsplan und die zusammengefassten Revisionsergebnisse werden dem Aufsichtsrat der BSAG in der Regelberichterstattung vorgelegt. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Die von der BSAG verwendeten Finanzinstrumente umfassen im Wesentlichen Darlehen und flüssige Mittel. Diese Instrumente dienen der Finanzierung der Geschäftstätigkeit und Investitionen. Die Gesellschaft verfügt über verschiedene weitere Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen und Verbindlichkeiten, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Grundsätzlich bestehen für die BSAG Zinsänderungs-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Fremdwährungsrisiken ist die BSAG nicht ausgesetzt. Das Zinsänderungsrisiko aus den langfristigen Bankdarlehen wird durch fristenkongruente Zinsfestschreibungen kompensiert. Zinsderivate werden nicht eingesetzt. Der Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit und damit der Liquiditätsbedarf werden maßgeblich durch unterjährige Abschlagszahlungen auf die Verlustübernahme gedeckt. Die Abschlagszahlungen sind im Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der BVBG vereinbart. Für Ausfallrisiken von Forderungen werden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet. Zusammengefasst sind die Risiken aus Finanzinstrumenten für die BSAG als gering einzustufen. Lagebericht

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Gemäß dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst wurden bei der BSAG Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand sowie für die obersten beiden Führungsebenen festgelegt. Zum Ende des letzten Berichtsturnus (1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2022) hat die BSAG die Ziele für den Frauenanteil in hohen Führungspositionen gemäß den gesetzlichen Vorgaben überprüft und in Übereinstimmung mit den personalpolitischen Zielsetzungen für eine ausgewogene Geschlechterbalance neue Zielgrößen für die Zeit bis zum 30. Juni 2027 formuliert. Frauen im Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der BSAG besteht aus 16 Mitgliedern. Erklärtes Ziel des Aufsichtsrats bis zum 30. Juni 2022 war es, dass mindestens 30 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen und mindestens 30 % der Aufsichtsratsmitglieder Männer sind. Es wurde zudem vereinbart, eine Geschlechterparität als zukünftige Zielgröße festzulegen. Zum 30. Juni 2022 waren fünf Frauen (33,3 %) und zehn Männer (66,7 %) im Aufsichtsrat der BSAG vertreten; ein Platz war zu diesem Stichtag unbesetzt. Das gesetzte Ziel wurde dementsprechend erreicht. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 8. Juni 2022 eine neue Zielgröße bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. Der Aufsichtsrat strebt an, dass 50 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen und 50 % der Aufsichtsratsmitglieder Männer sind. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Besetzung des Aufsichtsrats von der Ernennung durch die Anteilseignerin sowie vom Ausgang der Wahl der Arbeitnehmendenvertreter:innen in den Aufsichtsrat bestimmt wird und somit nur ein eingeschränkter Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrats besteht. Frauen im Vorstand Der Vorstand der BSAG besteht aus drei Mitgliedern. Der Aufsichtsrat der BSAG hatte als Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand den zur Zeit der Beschlussfassung bestehenden Status quo von 0 % bis zum 30. Juni 2022 festgelegt. Zum 30. Juni 2022 waren ein weibliches Mitglied (33,3 %) und zwei männliche Mitglieder (66,7 %) im Vorstand der BSAG vertreten. Der angestrebte Frauenanteil im Vorstand wurde übertroffen. Der Aufsichtsrat legt als neue Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand einen Frauenanteil von mindestens 33,3 % bis zum 30. Juni 2027 fest. Zum 1. Dezember 2022 wurde Frau Claudia Wiest zur neuen kaufmännischen Vorständin der BSAG bestellt. Die Frauenquote im Vorstand konnte hierdurch auf 66,7 % gesteigert werden. Frauen auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands Für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde ein Frauenanteil von 35 % bis zum 30. Juni 2022 angestrebt. Zum Fristende waren 31,3 % weibliche Führungskräfte in der ersten Führungsebene vertreten. Die Zielgröße konnte im Berichtszeitraum nicht erreicht werden. Dieser Frauenanteil konnte jedoch mittlerweile auf 33,3 % (Stand Februar 2023) erhöht werden. Zudem ist zu beachten, dass diese Frauenquote deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Lagebericht

In der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands sollte bis zum 30. Juni 2022 ein Frauenanteil von 30 % erreicht werden. Das Ziel konnte mit einem Frauenanteil von 34,1 % übertroffen werden. Die BSAG strebt weiterhin an, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und hat für den Frauenanteil für die obersten Führungsebenen die nachfolgenden neuen Zielgrößen bis zum 30. Juni 2027 festgesetzt. Für den Frauenanteil der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde eine Zielgröße von 37,5 % beschlossen. Der Zielwert für die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde auf 38,1 % festgelegt. Bremen, den 31. März 2023 Der Vorstand Monika Alke Thorsten Harder Claudia Wiest Lagebericht

162 Fahrten je Einwohner:in 351 Fahrzeuge im Linienverkehr 2.277 Mitarbeiter:innen 592 Streckenkilometer 8 Straßenbahnlinien

91.113.000 beförderte Personen pro Jahr 95.798.000 Beförderungsertrag in Euro 38 Omnibuslinien 250.000 beförderte Personen pro Tag

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022 2022 2021 AKTIVA EUR EUR EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2.591.648,00 2.460.099,00 II. Sachanlagen 400.378.256,14 341.695.553,15 III. Finanzanlagen 2.026.057,53 2.026.057,53 404.995.961,67 346.181.709,68 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 9.534.844,70 7.548.418,73 2. Unfertige Leistungen 387.660,63 890.463,64 9.922.505,33 8.438.882,37 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.352.472,66 2.568.958,65 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 20.781.371,11 36.454.284,14 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13.720.946,17 14.861.510,06 4. Sonstige Vermögensgegenstände 145.019.875,51 143.530.551,59 182.874.665,45 197.415.304,44 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 23.336.393,61 4.473.263,12 216.133.564,39 210.327.449,93 C. Rechnungsabgrenzungsposten 667.253,61 445.611,14 621.796.779,67 556.954.770,75 Bilanz zum 31. Dezember 2022

2022 2021 PASSIVA EUR EUR EUR A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 10.225.837,62 10.225.837,62 II. Kapitalrücklage 47.790.750,44 47.790.750,44 III. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 1.022.583,76 1.022.583,76 2. Andere Gewinnrücklagen 121.440,00 121.440,00 59.160.611,82 59.160.611,82 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse 156.029.220,00 116.225.069,00 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 21.281.600,00 21.844.346,00 2. Steuerrückstellungen 0,00 104.000,00 3. Sonstige Rückstellungen 26.394.929,00 29.205.725,18 47.676.529,00 51.154.071,18 D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 263.370.589,50 236.742.544,56 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 36.174.660,98 15.306.708,30 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 21,67 13,60 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 805,28 869,96 5. Sonstige Verbindlichkeiten Davon aus Steuern: 1.287.965,89 EUR (Vj. 1.390.593,09 EUR) Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 582.963,79 EUR (Vj. 556.742,57 EUR) 56.540.111,37 77.144.196,44 356.086.188,80 329.194.332,86 E. Rechnungsabgrenzungsposten 2.844.230,05 1.220.685,89 621.796.779,67 556.954.770,75 Bilanz zum 31. Dezember 2022

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2022 2021 1. Januar bis 31. Dezember 2022 EUR EUR EUR EUR 1. Umsatzerlöse 123.829.339,13 103.800.310,07 2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen – 502.803,01 – 468.778,90 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.050.669,58 1.231.589,21 4. Sonstige betriebliche Erträge 32.706.974,34 40.593.950,18 157.084.180,04 145.157.070,56 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 29.523.724,08 22.343.956,14 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 31.082.929,01 20.779.389,51 60.606.653,09 43.123.345,65 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 92.159.261,33 90.198.731,37 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 24.837.569,99 22.819.790,81 Davon für Altersversorgung: 5.903.281,81 EUR (Vj. 5.473.947,53 EUR) 116.996.831,32 113.018.522,18 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage- vermögens und Sachanlagen Davon außerplanmäßig: 0,00 EUR (Vj. 227.798,00 EUR) 25.370.908,75 22.809.551,96 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 19.397.348,12 17.872.321,38 9. Erträge aus Beteiligungen 26.769,20 43.441,40 10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 163.917,05 128.075,05 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanz- anlagevermögens 18.936,72 18.879,96 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Davon aus verbundenen Unternehmen: 130.824,00 EUR (Vj. 134.220,84 EUR) 133.302,70 152.928,40 13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 18.936,72 18.879,96 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.437.812,15 5.922.741,88 15. Ergebnis nach Steuern – 70.401.384,44 – 57.264.967,64 16. Sonstige Steuern 133.931,28 123.788,74 17. Erträge aus Verlustübernahme 70.535.315,72 57.388.756,38 18. Jahresüberschuss 0,00 0,00 Gewinn- und Verlustrechnung

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